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Verteidigungsminister Gerald Klug wird in einer STANDARD-Umfrage am besten benotet.

Foto: APA/Neubauer

Linz - Besonders oft vergeben die Österreicher nicht die Note "sehr gut", wenn sie Politiker zu beurteilen haben: Bundeskanzler Werner Faymann erhält sie von jedem neunten Befragten, ebenso Verteidigungsminister Gerald Klug. Sozialminister Rudolf Hundstorfer bekommt von 13 Prozent ein "sehr gut", Außenminister Sebastian Kurz von 14 und Kanzleramtsminister Josef Ostermayer von 15.

Wobei David Pfarrhofer vom Linzer Market-Institut, der vor Weihnachten die neue Regierungsmannschaft benoten ließ, darauf verweist, dass die Unterschiede hier statistisch nicht ins Gewicht fallen: "38 Prozent der Befragten kennen Josef Ostermayer gar nicht. Aber die, die ihn kennen, bewerten ihn eher gut. Das sind ja auch keine Leistungsnoten, sondern einfach die Einschätzung der Bevölkerung."

Und die ist für Finanzminister und ÖVP-Chef Michael Spindelegger am schlechtesten - wobei Pfarrhofer weniger auf einzelne Noten als auf einen Trend verweist: "Wir haben Spindelegger schon vorher zweimal benoten lassen: Im Juni 2011 kam er auf eine Durchschnittsnote von 2,92. Im Juni 2012 ist der Schnitt bereits auf 3,20 gesunken und jetzt liegt er bei 3,51 - in einer Schule wäre das zwischen 'befriedigend' und 'genügend'. Kein erfreulicher Wert für einen Parteichef."

Kanzler Faymanns Durchschnittsnote ist mit 3,31 ziemlich stabil gegenüber Juni 2012 (3,36).

Die Grafik zeigt, dass die Notenverteilung für Minister Klug die Beste ist: 2,86 ist sein Schnitt, noch vor Kurz (2,94) und Hundstorfer (2,99) - je besser die durchschnittliche Note, desto weiter nach rechts reicht der Balken.

Dies ist jeweils auf Basis jener Wahlberechtigten berechnet, die sich eine Benotung zutrauen - wobei die Spalte ganz rechts angibt, wie viel Prozent der Befragten sich ein solches Urteil nicht zutrauen.

"Sonja Steßl und Jochen Danninger sind halt noch niemandem aufgefallen, Sophie Karmasin auch noch kaum - bei denen wird gefühlsmäßig die jeweilige Partei mitbewertet, bei denen, die Danninger als Spindelegger-Mitarbeiter kennen, sehen ihn manche wohl als Schatten des Chefs", sagt Pfarrhofer. (Conrad Seidl, DER STANDARD, 15.1.2014)