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Vor wenigen Tagen hat Google seinen E-Mail-Dienst Gmail aktualisiert. Es ist nun möglich, Nachrichten an andere Menschen zu schicken, ohne deren E-Mail-Adresse zu kennen. Voraussetzung ist nur, dass diese über ein Profil beim sozialen Netzwerk Google+ verfügen.

Die Änderung hat bereits für Aufregung gesorgt, nun ist außerdem bekannt geworden, dass Google bei der Umstellung für besonders beliebte User andere Standardeinstellungen wählt, als für den Durchschnittsuser.

Opt-out

Eingeführt wurde die Möglichkeit des namensbasierten E-Mail-Versandes auf Opt-out-Basis. Grundsätzlich ist jeder Nutzer nun auf diesem Wege für andere erreichbar, ohne vorher gefragt zu werden. Über die eigenen Kontoeinstellungen können jedoch nachträglich strengere Einstellungen gewählt werden.

So lässt sich auch festlegen, dass man nur von Personen angeschrieben werden kann, die zu den eigenen Google+-Kreisen (entweder inklusive oder ohne der Nutzer in deren Kreise) gehören oder überhaupt nicht von jemandem kontaktiert werden möchte, der die eigene E-Mail-Adresse nicht kennt.

Höherer Standard für Beliebte

Dies trifft allerdings nicht zu, wenn das eigene Profil besonders beliebt ist und die eigenen Nachrichten von einer großen Anzahl anderer Nutzer nachverfolgt werden. An diese Google+-Teilnehmer wurden von Google E-Mails versandt, die diese darüber informieren, dass für sie eine strengere Standardeinstellung gewählt wurde und sie nur E-Mails von Personen erhalten können, welchen sie aktiv folgen.

Diese Unterscheidung ist auf der einen Seite durchaus nachvollziehbar, droht Google+-Stars wie George Takei oder Robert Scoble sonst möglicherweise eine E-Mail-Lawine, auf der anderen Seite wird dieses Vorgehen allerdings kritisiert.

Kritik

Mehrere Kommentatoren, etwa bei The Verge, sehen dies als indirektes Eingeständnis dafür, dass das neue Feature einiges Missbrauchspotenzial bietet. Zudem herrscht Unverständnis, wieso die strengere Standardeinstellung nicht gleich für alle Nutzer gewählt wurde. (red, derStandard.at, 14.01.2014)