Bangui - Der Interimspräsident der Zentralafrikanischen Republik hat nach den blutigen Unruhen in dem Land ein Ende der "Anarchie" versprochen. "Das Chaos ist beendet, die Plünderungen sind beendet, die Ausschreitungen sind beendet", erklärte Alexandre-Ferdinand Nguendet am Montag vor dem Führungsstab der Polizei.

Er warnte die Mitglieder des früheren Rebellenbündnisses Seleka und die rivalisierenden christlichen Anti-Balaka-Milizen davor, weiter Unruhe zu stiften. Nguendet übernahm als Präsident des Übergangsparlaments die Amtsgeschäfte des zurückgetretenen muslimischen Staatschefs Michel Djotodia. Der frühere Rebellenführer hatte am Freitag auf Druck der Nachbarstaaten seinen Posten niedergelegt und war einen Tag später nach Benin geflohen.

Soldaten und Polizisten melden sich zum Dienst zurück

Landesweit meldeten sich unterdessen zahlreiche Soldaten und Polizisten zum Dienst zurück. Tausende Sicherheitskräfte waren in den vergangenen Monaten aus Furcht vor den mit Djotodia verbündeten Ex-Rebellen desertiert oder hatten sich den christlichen Milizen angeschlossen, um gegen den ersten Muslim an der Spitze des Staates zu kämpfen. Die seit Wochen nicht mehr präsente Polizei werde innerhalb der nächsten 72 Stunden wieder in der Hauptstadt patrouillieren, kündigte Nguendet an.

Das multikonfessionelle Land im Herzen Afrikas war nach der Absetzung von Präsident Francois Bozize im März 2013 durch das Rebellenbündnis Seleka in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen gestürzt. (APA, 13.1.2014)