Madrid - Die spanischen Sozialisten (PSOE) liegen nach einer Umfrage erstmals seit ihrem Wahldebakel vor gut zwei Jahren in der WählerInnengunst vor der konservativen Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy. Nach einer von der Zeitung "El Pais" in Auftrag gegebenen Erhebung könnte die PSOE bei einer Wahl derzeit auf 33,5 Prozent der Stimmen hoffen.

Hohe Arbeitslosigkeit und Sparpolitik

Die PP, die bei der Wahl im November 2011 die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament gewonnen hatte, käme demnach nur noch auf 32,0 Prozent, berichtete das linksliberale Blatt am Sonntag. Die Konservativen hatten aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit in Spanien und der drastischen Sparpolitik der Rajoy-Regierung schon vor Monaten in der WählerInnengunst starke Einbuße erlitten, bisher aber stets vor den Sozialisten gelegen.

Geplantes Abtreibungsgesetz als Grund

Dass die PSOE nun die PP überholt hat, geht nach Ansicht der Zeitung vor allem auf die geplante Verschärfung des Abtreibungsgesetzes zurück. Die Regierung will Abtreibungen grundsätzlich für illegal erklären lassen und Ausnahmen nur noch bei akuter Gefahr für das Leben der Frau und nach Vergewaltigungen zulassen. Dieses Vorhaben stieß auch innerhalb der PP auf Widerstand. Es wird nach der Umfrage von 80 Prozent der SpanierInnen abgelehnt. Die nächste Wahl steht im Herbst 2015 an. (APA, 13.1.2014)