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1999 wurde Slavko Curuvija, Besitzer und Chefredakteur oder Belgrader Tageszeitung "Dvevni Telegraf" von unbekannten Attentätern umgebracht. Wenige Tage später, am 14. April, wurde der Journalist unter Beisein von Familie und Kollegen in der serbischen Hauptstadt beigesetzt. 

Foto: epa

Die knapp 14 Jahre zurückliegende Ermordung des bekannten Belgrader Publizisten und Journalisten Slavko Curuvija ist nun offenbar geklärt. Eine entsprechende Anklageschrift werde kommende Woche veröffentlicht, berichtete die Tageszeitung "Danas" am Samstag. Erst Ende Dezember hatte die Behörden erklärt, es lägen nun Beweise für die Verantwortung des Milosevic-Regimes vor.

Die Anklage umfasst nach "Danas"-Informationen alle in den Mordanschlag verwickelten Personen. Jene, die sich in Serbien aufhalten, würden von der Polizei strengstens observiert, ihre Festnahme solle kommende Woche erfolgen.

Milosevic-Regime

Curuvija, ein Kritiker des Regimes von Milosevic, wurde am 11. April 1999 inmitten der NATO-Luftangriffe vor seiner Wohnung im Belgrader Stadtzentrum erschossen. Hinter dem Mordanschlag steht nach bisherigen Erkenntnissen der damaligen serbische Geheimdienst. Als Auftraggeberin des Mordes wurde in der Öffentlichkeit immer wieder die damalige einflussreiche Chefin der neokommunistischen JUL-Partei, Mirjana Markovic, bezeichnet. Die Witwe von Slobodan Milosevic war im Februar 2003 nach Russland ausgereist. Sie lebt seitdem in Moskau und hat dort 2006 Asyl erhalten. Ihre Auslieferung scheint unwahrscheinlich.

Nach dem Sturz des Regimes von Milosevic im Oktober 2000 hatten sich die neuen Regierungen immer wieder die Aufklärung des Mordfalles Curuvija zur Aufgabe gemacht. Seit dem Vorjahr befasst sich damit eine Sonderkommission, der neben Polizisten und Geheimdienstlern auch Vertreter von Medien und nicht-staatlicher Organisationen angehören. Auch ausländische Experten wurden zurate gezogen. (APA, 12.1.2013)