Wien - Am Montag (13. Jänner) startet in Wien die zweiwöchige Schuleinschreibung für die Volksschulen. Die Eltern jener rund 16.000 Kinder, die im Schuljahr 2014/15 schulpflichtig werden, haben in den vergangenen Wochen Briefe mit den genauen Modalitäten der Einschreibung an "ihrer" Volksschule erhalten. Eingeschrieben wird Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr, dienstags auch von 14 bis 17 Uhr.

Kinder, die als nicht schulreif eingestuft werden, kommen in Vorschulklassen. Im laufenden Schuljahr besuchen 1.956 Kinder 132 solcher Vorschulklassen, die an den jeweiligen Schulen eingerichtet sind. Das bedeutet, dass jedes Schuljahr rund zwölf Prozent aller Kinder nicht schulreif sind - also dem Unterricht in der 1. Klasse nicht folgen können, "ohne körperlich oder geistig überfordert zu werden".

Mangelnde Deutschkenntnisse allein sind kein Grund für die Verweigerung der Schulreife: Diese setzt sich aus sozialen, emotionalen, kognitiven, sprachlichen und motorischen Fähigkeiten zusammen. Zuletzt haben sich die ehemalige Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) und der damalige Integrations-Staatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) darauf geeinigt, den Deutsch-Kenntnissen dabei größeren Einfluss einzuräumen - ein damals angekündigter entsprechender Erlass ist aber noch nicht wirksam. Im Moment werden grundsätzlich schulreife Kinder, die aber schlecht Deutsch sprechen, normal in die erste Klasse Volksschule aufgenommen und dort als außerordentliche Schüler geführt.

Für Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) ist es "besser, wenn wir zuerst im Rahmen des '1+1 Fördermodells' (ergänzt um ein Jahr Förderung im Kindergarten) in Vorschulklassen Defizite von Kindern beseitigen, anstatt sie chancenlos 'ins kalte Wasser des Regelunterrichts zu werfen'", hieß es in einer Aussendung. In diesen Klassen würden Kinder in einem quasi "nullten Schuljahr" umfassend gefördert und fit für den Unterricht gemacht. (APA, 10.1.2014)