Um die Achalasie zu behandeln den Schließmuskel wieder zu erweitern, kamen bislang zwei operative Therapiemethoden zum Einsatz. Einerseits kann im Rahmen einer Gastroskopie, die unter Narkose durchgeführt wird, der Schließmuskel mittels eines durch den Mund eingeführten Ballons gedehnt werden (Ballondilatation). Anderseits kann der Schließmuskel durch einen chirurgischen Eingriff gezielt durchtrennt werden (laparoskopische Myotomie). 

Vielversprechende Ergebnisse

Zusätzlich gibt es im AKH Wien jetzt zwei neue Therapieangebote: Bei der einen Methode werden die endoskopischen Geräte über den Mund eingeführt und der Schließmuskel von innen durchtrennt (perorale endoskopische Myotomie - POEM). Vorteil dieser Methode gegenüber der laparoskopischen Myotomie ist, dass die Patienten bereits am Tag nach dem Eingriff ohne Schmerzen und ohne Narben in den gewohnten Alltag zurückkehren können.

Bei der anderen Methode wird im Rahmen einer Gastroskopie in den Schließmuskel ein Stent eingeführt (prolongierte Dilatation). "Die verlängerte Dehnung hat gegenüber der Ballondilatation den Vorteil, dass die Dehnung des Muskels langsamer und damit schonender erfolgt", erklärt Chirurg Erwin Rieder, der gemeinsam mit Sebastian Schoppmann diese Eingriffe durchführt. Der Stent wird nach längstens sieben Tagen wieder entfernt. Die Resultate der neuen Therapien sind vielversprechend und sie vergrößern die Behandlungspalette für Achalasie-Patienten; ihre Therapie kann jetzt noch besser an ihre jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden. (red, derStandard.at, 10.1.2014)