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Foto: APA/Helmut Fohringer

Zu den Segnungen der EU-Kommission, die den europäischen Konsumenten vermutlich ebenso sehr erfreuen wie Energiesparlampen und Verordnungen über die Beschaffenheit von Olivenölkännchen in Restaurants, gehört zweifellos der IBAN.

Die 22-stellige Kontonummer (International Bank Account Number) sollte ab 1. Februar bei allen Überweisungen und Lastschriften die alten Kontonummern und Bankleitzahlen ersetzen - im gesamten Eurozahlungsraum, wozu die 28 EU-Mitglieder plus Island, Liechtenstein, Norwegen, der Schweiz und Monaco gehören. Wegen seiner wenig kundenfreundlichen Natur hieß das Ding inzwischen schon "IBAN der Schreckliche".

Nun hat der zuständige EU-Kommissar Michel Barnier die Notbremse gezogen und die Einführung auf 1. August verschoben. Die Umstellungsrate in vielen Ländern sei einfach nicht hoch genug, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Es könne zu Zahlungsverzögerungen kommen.

Die Umstellung sollte an sich der "Vereinfachung des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs" dienen (im Inland muss man IBAN trotzdem verwenden). Mag sein, aber der Belästigungsfaktor und die Umstellungsschwierigkeiten für Bankkunden sind nicht gering. Und zwar offenbar nicht nur für Omas und Opas, die ihre Lesebrille verlegt haben, sondern auch für sehr viele kleinere Unternehmen. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 10.1.2014)