Der GS ist das erste Serienfahrzeug der Welt, bei dem man aus zwei verschiedenen Hybridantrieben wählen kann.

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Außen wachen Sensoren umfassend über die Sicherheit.

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Optisch am sportivsten: die Austattungslinie F Sport.

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Innen geht es nobel zu - ganz nach Art des Hauses.

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Lange her, die Zeiten, in denen ein Lexus-Pressechef von dreistelligen Zuwachsraten berichten konnte. Inzwischen zählt Toyotas junge Premiummarke längst zu den etablierten Größen und pendelt sich auf relativ konstante Absatzzahlen ein, auch in Europa, wo die ehrgeizigen Japaner es aber nach wie vor schwerhaben.

Dabei punktet Lexus bei Behörden und ökologisch interessiertem Publikum durch das Faktum, als erste Automarke der Welt über eine durchgehend hybridisierte Modellpalette anzubieten, und da legt man jetzt noch einen drauf: Die mittlere Baureihe, die auf die berückende Kennung GS hört, ist das erste Fahrzeug, bei dem man aus zwei unterschiedlichen Vollhybridantrieben wählen kann. Denn neben dem GS 450 mit g'schmackigen 345 PS Systemgesamtleistung kommt nun, ganz neu, der GS 300h mit vergleichsweise schlanken 223 PS.

Geringerer Verbrauch und kaum Einbußen

Daraus ergeben sich durchaus unterschiedliche Zugriffsrechte des Finanzministers auf die Konten der jeweiligen Besitzer und 1,2 Liter Differenz beim Normverbrauch (GS 450h: 5,9, GS 300h: 4,7 l / 100 km). Auf den ersten Eindruck gibt's außerdem erstaunlich wenig Einbußen bei der Fahrdynamik. Klar, beim Kickdown ist das schon eine andere Leistungsentfaltung, aber sonst, auch durch 90 kg weniger Masse, ist man mit dem neuen Angebot bestens bedient und ganz sicher nicht schwachmatisch, sondern standesgemäß unterwegs. Optisch am sportivsten, wie gewohnt, ist dabei die Ausstattungslinie F Sport.

Die Technik ist bereits erprobt, das 300h-Paket mit 2,5-Liter-4-Zylinder (181 PS), markentypisch kraftvollem Drehstrom-Synchron-Elektromotor (143 PS) und stufenloser CVT-Automatik ist mit jener vom IS 300h ident.

Spannende Zukunft

Eine leistungsmäßig auf ca. 200 PS reduzierte Version dieses Hybridantriebs, und damit zur unmittelbaren Lexus-Zukunft, wird ab Oktober im LF-NX zu finden sein. Der lange erwartete Kompakt-SUV kommt als Allradler, später eventuell auch als Fronttriebler.

Am deutlichsten zeigt sich der vom Konzernchef und "Carguy" Akio Toyoda verordnete Imagewandel der Marke hin zu Dynamik und Design, kurz: Emotion in einem anderen Neuzugang, der uns ebenfalls noch heuer (November) erreichen wird, dem RC-F. Ein extrem attraktives Coupé, das die Begehrlichkeit von Lexus auf ganz andere Weise steigern wird als der stückzahlträchtige LF-NX.

RC-F mit 5-Liter V8

Angesetzt speziell auf die entsprechende Gegnerschaft von BMW (4er), Audi (A5) und Mercedes (C Coupé), dringt er in Bereiche vor, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist – nein, falsch, das war Star Trek. Mit dem RC-F bleiben wir ja (hoffentlich) am Boden. Die Rede ist vom Bereich der Hochleistungscoupés, das "F" leitet sich ab vom Fuji Racetrack und meint so was wie M bei BMW. Und damit keine Zweifel aufkommen: Der RC-F muss sich mit 5,0-Liter-V8 und kolportierten 475 PS ganz bestimmt nicht vor den hyperpotenten Deutschen verstecken. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 10.01.2014)