Brüssel/EU-weit - Die EU-Länder können Bürgern aus Drittstaaten künftig die Einreise erschweren: Die Regierungen können wieder Visa verlangen, wenn die Zahl illegaler Einwanderer oder unbegründeter Asylanträge plötzlich stark ansteigt. Die Regelung wurde bereits im Dezember von den EU-Staaten beschlossen, tritt aber erst ab Donnerstag in Kraft, wie die EU-Kommission bestätigte.

Kein Visazwang in vergangenen Jahren

Deutschland und andere EU-Staaten hatten auf die Neuregelung gedrungen, weil immer mehr Menschen aus Serbien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro Asyl beantragt hatten. Diese Aussetzung der Visafreiheit ist aber nur als letzter Ausweg und für sechs Monate erlaubt. Ein EU-Land muss dies beantragen; eine Mehrheit der EU-Staaten muss zustimmen, auch die EU-Kommission hat ein Mitspracherecht. Anträge auf Anwendung der Neuregelung lagen nach Angaben der EU-Kommission am Mittwoch noch nicht vor.

Die EU hat in den vergangenen Jahren auf den Visazwang für die Balkan-Staaten (Bosnien-Herzegowina, Albanien, Mazedonien, Montenegro und Serbien) verzichtet. (APA, 8.1.2014)