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Die ISIS-Islamisten im Irak sollen sich zurückgezogen haben.

Foto: REUTERS/Stringer

Bagdad - Eine Woche nach ihrem Einmarsch in zwei irakischen Städten sind die schwer bewaffneten Terroristen wieder verschwunden. Wie die Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch berichtete, zogen sich Mitglieder der Terrorgruppe Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIS) nach Gefechten mit Stammeskämpfern am Stadtrand von Ramadi wieder in ihre Verstecke in der Wüste zurück.

Bewohner der westlichen Al-Anbar-Provinz berichteten der dpa, dass die Behörden in den Städten Ramadi und Falluja am Mittwoch wieder geöffnet hätten. Zuvor hatte die Regierung des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki eine Einigung mit sunnitischen Stammesführern der Al-Anbar-Provinz erzielt. Demnach übernehmen sie gemeinsam mit der lokalen Polizei die Verantwortung für die Sicherheit.

Premier will Wahl nicht verschieben

Die Stammesführer hätten sich verpflichtet, die Terroristen zu vertreiben. Deshalb sei ein Einsatz der Armee nicht notwendig, sagte Al-Maliki in einer Ansprache, die im staatlichen Fernsehen übertragen wurde. Al-Maliki betonte, er sehe keinen Grund, die für den 30. April geplante Parlamentswahl wegen des Auftauchens der Terroristen in Al-Anbar zu verschieben.

Die Armee und die Bundespolizei sind vielen Sunniten suspekt. Sie sehen in den Sicherheitskräften den verlängerten Arm von Al-Maliki und seinen schiitischen Parteigenossen zur Absicherung ihrer eigenen Macht. Die Proteste von Sunniten gegen die Al-Maliki-Regierung hatten Ende 2012 in Falluja begonnen. Sie werfen der von Schiiten dominierten Regierung vor, sie behandle Sunniten als Bürger zweiter Klasse. (APA, 8.1.2014)