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Für viele gibt es kein Entrinnen mehr aus der Spirale.

Foto: AP/Stratenschulte

Wien - Permanente Überlastung, ein zu hohes Arbeitspensum und zu wenige Erholungsphasen, die als Ventil für den Stress fungieren. Die Folge: Die Belastungen am Arbeitsplatz steigen – und zwar seit Jahren. Dieser Ansicht sind zumindest 87 Prozent der Österreicher, wobei 41 Prozent dieser Aussage "voll und ganz" zustimmen und 46 Prozent "einigermaßen". Nur neun Prozent empfinden das nicht so.

Burnout auf dem Vormarsch

Parallel zur Konstatierung des steigenden Arbeitsdrucks wird Burnout nicht als "Tachinieren" bagatellisiert, sondern als Massenproblem identifiziert. 48 Prozent der unselbstständig Erwerbstätigen sehen Burnout als Krankheit, die durch Überlastung im Beruf entsteht, ein Einfluss wird auch privaten Faktoren zugeschrieben. 33 Prozent der Österreicher glauben, dass Burnout eine schwerwiegende Krankheit ist, die aufgrund steigenden Drucks und erhöhter Geschwindigkeit am Arbeitsplatz künftig noch häufiger auftreten wird.

Nur zwölf Prozent finden, dass Burnout eine "Modeerscheinung" ist und von den Betroffenen als Ausrede vorgeschoben wird. Das Bewusstsein für Burnout scheint eine Frage der Bildung und des Alters zu sein. Je älter und höher gebildet die Befragten sind, desto eher wird Burnout als ernstzunehmende Erkrankung eingestuft.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage des Jobportals Monster, befragt wurden rund 1.000 unselbstständig Erwerbstätige.

Überlastung und Stress

Mit Burnout assoziieren die Österreicher primär zwei psychophysische Prozesse, heißt es in der Studie: "Überlastung bzw. Überforderung allgemein" (28%) und "Stress allgemein" (25%). Relativ häufig nennen sie auch "zu hohes Arbeitspensum" (14%), "Energie- und Antriebslosigkeit" (13%), einen "ausgebrannten Zustand" (13%) oder sogar "totale Erschöpfung, Zusammenbruch" (12%) und "Depressionen" (11%) sowie "Leistungs- und Termindruck" oder "Müdigkeit" (9%).

Als wichtigste Präventivmaßnahmen gegen Burnout werden am häufigsten "viel Schlaf" (70%) sowie eine "gute Abgrenzungsfähigkeit zum eigenen Job" (69%) genannt. An dritter Stelle steht ein weiterer "privater" Punkt, der vor einer möglichen Erkrankung schützt: "ein intaktes, harmonisches Familienleben" (58%). Weiter folgen ein bewältigbares Arbeitspensum und die Fähigkeit, sich zu entspannen.

22 Prozent spekulieren mit Jobwechsel

Bei der Befragung erhoben wurde auch, welche Jobwechselambitionen Österreichs unselbstständig Erwerbstätige haben. Mehr als ein Fünftel dachte in den letzten Monaten schon einmal daran, den Job zu wechseln (22%). Die Hälfte dieser Wechselwilligen setzt sich beinahe täglich mit dem Gedanken nach beruflicher Veränderung auseinander, diese elf Prozent befänden sich kurz vor dem Absprung, so die Studienautoren.

Eine Option ist das vor allem für jüngere Personen zwischen 16 und 29 Jahren (25%), bei Älteren ab 50 Jahren ist das weniger oft der Fall (16%). Als Hauptgrund für den Jobwechsel wird ein "zu geringes Gehalt" (43%) ins Treffen geführt. Weitere Motive sind ein "schlechtes Betriebsklima" (37%) und das Gefühl, dass die Arbeit nicht wertgeschätzt wird (32%). (red, derStandard.at, 8.1.2014)