Innsbruck - Im Fall der im Jahr 2005 in Innsbruck erstochenen Studentin aus Niederösterreich ist die Untersuchungshaft über den 29-jährigen Tatverdächtigen um weitere vier Wochen verlängert worden. Dies sagte der Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft, Hansjörg Mayr, der APA am Dienstag. Der "dringende Tatverdacht" gegen den Mann sei weiterhin gegeben, hieß es.

Dieser gründe sich auf Zeugenaussagen in den vergangenen Monaten sowie insbesondere auf Ergebnisse der sogenannten Hautschuppenanalyse. Nach vier Wochen würde erneut eine Haftprüfungsverhandlung stattfinden, so Mayr. Nähere inhaltliche Angaben zu dem Fall wollte Mayr nicht machen. Der 29-Jährige war vergangenen Montag von Wien nach Innsbruck überstellt worden.

Der Anwalt des tatverdächtigen Niederösterreichers, Martin Wolf erklärte unterdessen gegenüber "ORF Radio Tirol", es fehle bei seinem Mandanten "komplett an einem Motiv". Den von der Staatsanwaltschaft als ausschlaggebend für die Verlängerung der Untersuchungshaft angegebenen, weiterhin geltenden "dringenden Tatverdacht" halte er deshalb für "nicht nachvollziehbar". Der 29-Jährige sei ein "persönlicher Bekannter" des Opfers gewesen. Durch die deshalb gemeinsam verbrachte Zeit seien auch die im Zuge der Hautschuppenanalyse offenbar gefundenen Spuren zu erklären. Er gehe jedenfalls von der Unschuld des Niederösterreichers aus, so Wolf.

Verhängnisvolle Hautschuppenanalyse

Der Mann bestritt bisher, seine frühere Studienkollegin ermordet zu haben. Der 29-jährige war am 22. Dezember aus Australien kommend am Flughafen Wien-Schwechat verhaftet worden. Beamte des Cold Case Managements des Bundeskriminalamts hatten den Fall im November 2012 in Kooperation mit dem Landeskriminalamt Tirol neu aufgerollt. Aufgrund dieser Ermittlungen wurde der Mann als möglicher Täter ausgeforscht. Offenbar dürften dem in Australien Arbeitenden unter anderem neue Untersuchungsmöglichkeiten wie die Hautschuppenanalyse zum Verhängnis geworden sein.

Die Studentin war am 23. Juni 2005, zwei Tage vor ihrem 20. Geburtstag, in den frühen Morgenstunden im Innsbrucker Stadtteil Pradl erstochen worden. Ein Pensionist fand die blutüberströmte Leiche der Niederösterreicherin vor einer Telefonzelle. Die junge Frau war mit zwei Messerstichen in den Brustbereich und in den Rücken getötet worden. Die vom Täter verwendete Tatwaffe, vermutlich ein Küchenmesser, konnte trotz umfangreichen Suchaktionen nicht sichergestellt werden. (APA, 7.1.2014)