Prag/Ramallah - Nach dem Waffenfund in der palästinensischen Vertretung in Prag hat Tschechien eine Erklärung gefordert. Die Palästinenserregierung müsse "klar und ohne Mehrdeutigkeiten" erläutern, warum in der diplomatischen Vertretung Waffen gewesen seien, verlangte das tschechische Außenministerium am Montag.

Es sprach von einer "ungeheuerlichen Verletzung des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen". Die Waffen waren nach dem Tod des palästinensischen Botschafters infolge einer Explosion entdeckt worden.

Der 56-jährige Botschafter Jamal al-Jamal war am Neujahrstag tödlich verletzt worden, als er einen Safe in der palästinensischen Vertretung öffnete. Laut Polizei wurde die Detonation wahrscheinlich durch ein an dem Tresor angebrachtes Anti-Diebstahlssystem ausgelöst. Ermittler fanden in der Folge ein Dutzend Waffen in der Vertretung, darunter Pistolen und Maschinenpistolen. Sie sollen nun DNA- sowie ballistischen Untersuchungen unterzogen werden.

Die sterblichen Überreste des Botschafters wurden am Montag in seine Heimat überführt, wie die tschechische Nachrichtenagentur CTK berichtete. Der Sarg wurde durch einen Linienflug in die jordanische Hauptstadt Amman transportiert und sollte von dort aus in die Palästinensergebiete gebracht werden. (APA, 7.1.2014)