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Manche trotzen hartnäckig der Kälte.

Foto: AP/J.B. Forbes

New York/Chicago (Illinois) - Mit gefühlten Temperaturen von 40 Grad minus - und tiefer - erleben Millionen Amerikaner derzeit die schlimmste Kältewelle seit Jahrzehnten. Vor allem im Mittleren Westen lähmten arktische Temperaturen am Montag das Leben. In Metropolen wie Chicago, Detroit und St. Louis blieben die Schulen geschlossen.

Mehr als 140 Millionen Menschen betroffen

Erneut wurden landesweit tausende Flüge gestrichen. Insgesamt sind über 140 Millionen Amerikaner von der Kältewelle betroffen - mehr als ein Drittel des Landes. Meteorologen sagen voraus: Die Kaltfront wird mindestens bis Mitte der Woche andauern - und es dürfte noch kälter werden. Wetterexperten warnen die Menschen vor Erfrierungen.

In St. Paul im Bundesstaat Minnesota war es am Montag in der Früh nach Angaben des Wetterdienstes Accuweather schon minus 29 Grad kalt - angesichts eisigen Windes fühle sich das wie minus 44 Grad an. Wie in vielen Regionen soll die Temperatur auch dort weiter fallen. Gouverneur Mark Dayton griff zu einer ungewöhnlichen Vorsichtsmaßnahme: Er ließ landesweit alle Schulen schließen. "Ich habe diese Entscheidung getroffen, um unsere Kinder vor den gefährlich niedrigen Temperaturen zu schützen", begründete er das.

Flugzeug schlittert in Schneehaufen

Auf dem Kennedy-Flughafen in New York schlitterte unterdessen ein Flugzeug am Sonntag in einen Schneehaufen. Die 35 Passagiere an Bord blieben unverletzt. Die Maschine aus Toronto setzte laut "New York Times" zwar zuvor sicher auf einer Landebahn auf, rutschte dann aber auf dem Weg zum Terminal in den Schnee. Stundenlange Verzögerungen waren die Folge, Hilfskräfte mussten erneut Sand und Salz auf die Bahnen streuen.

Schlimmste Kältewelle seit 20 Jahren

US-Meteorologen sprechen von der schlimmsten Kältewelle seit 20 Jahren. In der Millionenmetropole Chicago, wo es Montagfrüh ebenfalls "gefühlt" minus 41 Grad kalt war, rief der Leiter der Katastrophenschutzbehörde die Bürger auf, möglichst zu Hause zu bleiben. "Alltägliche Tätigkeiten sind vielleicht nicht möglich", warnte Gary Schenkel in der "Chicago Tribune" (Sonntag). Eis und Schneegestöber hatten bereits am Sonntag dazu geführt, dass über 1.000 Flüge ausfielen - auch am Montag kam es im Luftverkehr wieder zu Streichungen und Verspätungen.

Meteorologen sagen voraus, dass die arktische Kälte sich in den nächsten Tagen in Richtung Osten ausweiten und besonders die Neuengland-Staaten hart treffen wird. Seit Beginn der Kältewelle am vergangen Donnerstag kamen mindestens 13 Menschen ums Leben, die meisten bei Verkehrsunfällen. (APA, 6.1.2014)