Kairo - Die ägyptische Staatsanwaltschaft wirft den am Sonntag festgenommenen Journalisten des Senders Al-Jazeera Mitgliedschaft in einer "terroristischen Gruppe" vor. Die Verdächtigen hätten Verbindungen zur inzwischen verbotenen Muslimbrüder, teilte die Staatsanwaltschaft in Kairo am Dienstag mit. Unklar war zunächst, ob der Vorwurf auch gegen den Australier Peter Greste erhoben wird.

Die drei Al-Jazeera-Reporter waren am Sonntag festgenommen worden, die ägyptische Staatsanwaltschaft verhängte vorerst eine zweiwöchige Untersuchungshaft. Ursprünglich war von vier inhaftierten Journalisten die Rede, ihre Zahl wurde später jedoch auf drei korrigiert.

Ein Anwalt von Mohammed Adel Fahmy, dem Kairoer Bürochef von Al-Jazeera, bestätigte, dass seinem Mandaten vorgeworfen werde, Mitglied der Muslimbrüder zu sein. Die islamistische Bewegung, aus der auch der entmachtete Staatschef Mohammed Mursi entstammt, war erst in der vergangenen Woche von der Übergangsregierung als Terrororganisation eingestuft worden. Der Entscheidung war ein Anschlag auf eine Polizeiwache mit 15 Toten im Nildelta vorausgegangen. Mit der Einstufung sind die Mitgliedschaft in der Bewegung und sogar der Besitz ihrer Publikationen strafbar. (APA, 31.12.2013)