Wien - Die zum Palmers-Konzern gehörende Gerngross Kauhaus AG hat auch im Geschäftsjahr 2002 wieder einen Verlust eingefahren. Das Betriebsergebnis der mittlerweile in eine Immobiliengesellschaft umgewandelten Kaufhauskette drehte zwar von minus 1,48 Mio. Euro auf 336.000 Euro ins Plus, der Verlust im Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) vergrößerte sich jedoch durch die Verschlechterung im Finanzergebnis um mehr als die Hälfte von minus 8,4 Mio. Euro auf minus 13 Mio. Euro. Der Bilanzverlust betrug auf Grund des hohen Verlustvortrages, den das Unternehmen seit Jahren mitschleppt, 95,8 Mio. Euro - etwa das Viereinhalbfache des Umsatzes.

In den nächsten Monaten sollen "Restrukturierungsschritte zu Reduktion des verzinslichen Fremdkapitals" gesetzt werden, heiß es im Anschluss an die heutige Hauptversammlung.

Verkäufe nicht ausgeschlossen

Welche Maßnahmen die neue Führung des Palmers-Konzerns konkret plant, darüber wollte man heute nichts verraten. Im Hintergrund werden auch Verkäufe nicht ausgeschlossen. Derzeit gehören neben dem Gerngross in der Wiener Mariahilfer Straße, sowie dem zur Gänze vermieteten Herzmansky, das City-Kaufhaus Steffl und zum Immobilien-Vermögen der Gerngross-Kaufhaus AG.

Das geschlossene Kaufhaus Tyrol in Innsbruck wurde bereits 2001 ausgegliedert, der Anteil von Gerngross Kaufhaus AG am Linzer Passage City Center wurde mittlerweile auf 25 Prozent reduziert.

Wertberichtigungen

Die Verbindlichkeiten der Gerngross Kaufhaus AG gegenüber Kreditinstituten lagen 2002 bei 162 Mio. Euro nach 164 Mio. Euro 2001. Die gesamten Verbindlichkeiten stiegen jedoch auf 173,2 (170,2) Mio. Euro. Das negative Finanzergebnis verschlechterte sich weiter von -6,9 auf -13,4 Mio. Euro.

In der Bilanz 2002 sei es zu "umfangreichen Wertberichtigungen im Rahmen der Neukonsolidierung und der Bilanzbereinigung" gekommen, heißt es in der Unternehmensinformation. Konkret seien die Beteiligungen am Passage City Kaufhaus in Linz und und am Kaufhaus Tyrol wertberichtigt worden, heißt es dazu aus dem Unternehmen.

"Keine Überschuldung"

Das Jahresergebnis drehte von plus 7,9 auf -13 Mio. Euro. Durch den Verlustvortrag den das Unternehmen seit Jahren mitschleppt, konkret 83,3 Mio. Euro aus 2001, wird insgesamt für 2002 ein riesiger Bilanzverlust von -95,8 Mio. Euro ausgewiesen. "Eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechts liegt auf Grund stiller Reserven in den Liegenschaften und einer positiven Fortbestehungsprognose nicht vor", heißt es in der Aussendung des Unternehmens.

Die Mieterträge stiegen 2002 um rund 9 Prozent auf 20,96 Mio. Euro, der Umsatz ging jedoch durch den de facto Totalrückzug (nur in einem Teil des Kaufhauses Tyrol wird noch einen kleine Verkaufsfläche betrieben) von 32,5 auf 22,8 Mio. Euro.(APA)