Asien & Pazifik
Tausend Tote in drei Monaten bei indonesischer Offensive in Aceh
Mindestens 300 getöteten Zivilisten
Jakarta - In den ersten drei Monaten der indonesischen
Großoffensive gegen Rebellen in der Provinz Aceh sind nach Bilanzen
von Menschenrechtlern und der Armee bis zu tausend Menschen ums Leben
gekommen. Annähernd 300 Zivilisten hätten seit Beginn der Offensive
Mitte Mai ihr Leben verloren, teilte die den Rebellen nahe stehende
Menschenrechtsgruppe SIRA am Montag in Jakarta mit. Die Zahl basiere
auf Angaben von Informanten an Ort und Stelle. Die Armee hatte am
Sonntag den Tod von 653 Rebellen sowie 55 Soldaten und Polizisten im
Verlauf der Kämpfe bekannt gegeben. 1.400 Aufständische seien
verhaftet worden. Zur Zahl der getöteten Zivilisten äußerte sie sich
nicht. Seit dem Beginn der Großoffensive am 19. Mai halten sich das
Militär und die Rebellen der Bewegung Freies Aceh (GAM) gegenseitig
Übergriffe auf Zivilisten vor. In der rohstoffreichen Provinz im
Norden der Insel Sumatra gilt das Kriegsrecht. Regierungssoldaten
kämpfen dort gegen moslemische Rebellen, die für die Unabhängigkeit
der Region streiten. (APA)