Wien - Das Vorziehen der großen Steuerreform sei ein Gebot der Stunde - das wisse man auch in der FPÖ. Davon ist SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures überzeugt. Sie hofft daher weiterhin, dass zumindest "Teile der frei gewählten freiheitlichen Abgeordneten selbstständig agieren und ihren Kadavergehorsam gegenüber Kanzler (Wolfgang) Schüssel und Finanzminister (Karl-Heinz) Grasser aufgeben". Am Spiel stehe nicht nur die rasche steuerliche Entlastung der Arbeitnehmer, sondern auch "das letzte Quäntchen Glaubwürdigkeit der FPÖ", meint Bures in einer Aussendung am Samstag.

Die Öffentlichkeit werde jedenfalls mit "großem Interesse verfolgen, ob die FPÖ diesmal ihren eigenen Beschlüssen und Ankündigungen treu bleibt oder ob sie wieder - wie bei den Abfangjägern oder der Pensionsreform - umfällt".

Die Hoffnung der FPÖ, die ÖVP könnte bis Dienstag doch noch ihre Meinung ändern, hegt Bures nicht. Verständnis hat sie für die "Nervosität" der FPÖ - "wenn auch nicht für die platte und aggressive Polemik von Generalin (Magda) Bleckmann". Aber, so Bures, die "Nein-Sager-Partei ÖVP hat sich in ihrem Verhinderungseck einzementiert". (APA)