Paris/Brüssel - Die belgischen Behörden haben 16,8 Tonnen Pferdefleisch aus dem Verkehr gezogen, weil es zum Teil von französischen Labortieren stammt. Der größte Teil des aus Frankreich importierten Fleisches nicht zum Verzehr vorgesehener Tiere aus der Pharmabranche sei aber längst auf den Tellern gelandet, erklärte die belgische Behörde für Lebensmittelsicherheit (AFSCA) am Freitag in Brüssel.

Mindestens 200 Pferde, die zur Gewinnung von Impfstoffen oder für andere pharmazeutische Zwecke genutzt worden waren, sollen von einem südfranzösischen Großhändler und seinen Komplizen in den Handel gebracht worden sein. In Toulouse wird deswegen gegen rund ein Dutzend Verdächtige ermittelt.

Gesundheitlich unbedenklich

Von dem falsch deklarierten Fleisch gelangten alleine 17,5 Tonnen nach Belgien, wie die französischen Behörden vergangene Woche mitgeteilt hatten. Die genaue Spur der Labortiere verliert sich aber. In Belgien sei ihr Fleisch in eine Gesamtlieferung von 82 Tonnen "integriert" worden, heißt es bei der AFSCA. Von den 82 seien 63,2 Tonnen über den ganzen Kontinent verkauft worden. 1,6 Tonnen gelangten im Februar und März gar als Frischfleisch in die Läden. Von der Gesamtmenge wurden 16,8 Tonnen eingefroren - und in dieser Woche beschlagnahmt.

Tiere aus Pharmalaboren dürfen grundsätzlich nicht in den Handel gelangen. Nach Angaben der französischen Behörden ist es gesundheitlich aber unbedenklich, das Fleisch der Laborpferde zu verzehren. (APA, 27.12.2013)