Gaza - Das einzige Kraftwerk im Gazastreifen ist am Freitag erneut heruntergefahren worden. Die Anlage sei in der Früh abgeschaltet worden, weil nicht genügend Treibstoff aus Israel geliefert worden sei, sagte der stellvertretende Werksleiter. Als Grund nannte er die Schließung des Grenzübergangs Kerem Shalom. Israel hatte diesen nach mehreren Zwischenfällen an der Grenze am Dienstag abgeriegelt.

Das Kraftwerk versorgt etwa ein Drittel der Haushalte im Gazastreifen mit Elektrizität. Nach Angaben der Betreiber wird die Bereitstellung von Strom nun wieder auf sechs Stunden täglich gedrosselt. Wegen Treibstoffmangels stand die Anlage zuletzt von Anfang November bis Mitte Dezember still. In dieser Zeit mussten die Menschen im Gazastreifen bisweilen bis zu 16 Stunden am Tag ohne Strom auskommen. Der Betrieb von Schulen, Krankenhäusern und Unternehmen wurde stark beeinträchtigt.

Weitere Angriffe

Vor der geplanten Freilassung palästinensischer Langzeithäftlinge am Sonntag spitzt sich die Lage im Nahen Osten zu. Erst unlängst bombardierte die israelische Luftwaffe nach einem weiteren Raketenangriff militanter Palästinenser erneut Ziele im Gazastreifen. Nach palästinensischen Angaben wurde dabei ein Mensch verletzt. Militante Palästinenser hatten zuvor eine Rakete auf die israelische Küstenstadt Ashkelon abgefeuert.

Am Dienstag war ein Israeli durch Schüsse aus dem Gazastreifen getötet worden. Die israelische Luftwaffe griff anschließend mehrere Ziele im von der radikalislamischen Hamas beherrschten Gazastreifen an. Ein Mädchen wurde dabei getötet, mindestens sechs weitere Palästinenser wurden verletzt. (APA, 27.12.2013)