Moskau - Die russische Justiz hat den Haftbefehl gegen den Milliardär Sergej Pugatschew aufgehoben. Ein Moskauer Gericht teilte mit, es habe den kürzlich von einem anderen Gericht erlassenen Haftbefehl aufgrund von Verstößen gegen die Prozessordnung annulliert.

Die Zeitung "Kommersant" hatte zuvor berichtet, der Besitzer der französischen Delikatessen-Ladenkette Hediard werde im Zusammenhang mit dem Bankrott seiner Bank Mejprombank im Jahr 2010 wegen des Verdachts des Betrugs gesucht.

Laut dem Bericht vom Donnerstag hatten die Anwälte Pugatschews, der sich derzeit im Ausland aufhält, Berufung gegen die Gerichtsentscheidung eingelegt. Der frühere Oligarch und ehemalige Senator Pugatschew, der in den 1990er Jahren als "Bankier des Kreml" galt, hat sich ein Unternehmensimperium in Russland aufgebaut, aber auch mehrere Firmen im Ausland gekauft, darunter Hediard. Im November investierte er 2,2 Millionen Euro in den Konzern, der im Oktober vor der Zahlungsunfähigkeit stand.

Die Bank Mejprombank war Ende November 2010 bankrott gegangen, nachdem sie im Zuge einer Reihe zwielichtiger Überweisungen Geld ihrer Eigentümer ins Ausland geschafft hatte. Pugatschews Sohn hat 2009 mit 23 Jahren die angeschlagene französische Traditionszeitung "France Soir" gekauft, kämpfte jedoch in den folgenden Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten. (APA, 27.12.2013)