Sir Tralala hängt sich die Gitarre zu Silvester im Wiener Rhiz um. Und er bringt seine Band The Golden Glanders mit, um 2014 würdig zu beginnen.

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Linz/Wien - Wer zu Silvester hoch hinaus will, muss zuerst tief hinunter. Diese Tradition des Wechselbades pflegt die Linzer Stadtwerkstatt mittlerweile seit zehn Jahren, indem sie am Silvestertag pünktlich um 14 Uhr zur Hank Williams Gedächtnisveranstaltung lädt.

Der einflussreichste aller Countrysänger verstarb zum Jahreswechsel 1952/53 stilgerecht in seinem Cadillac an Substanzen aller Art. Unter dem Arbeitstitel "Hau dir Hank Williams in die Birne" wird den textlich meist schattseitigen Werken in Form von Konservenmusik, Lesungen und den notwendigen Begleitgetränken gehuldigt. Ein Vorglühen mit Art und der beste Start in die Silvesternacht für jene, die Mitternacht nicht unbedingt erleben wollen.

Das Gegenteil streben jene an, die das Wiener Flex aufsuchen, um ins neue Jahr zu gleiten. Eine Stunde vor Mitternacht öffnen sich die Pforten zum alteingesessenen Technoevent "Neujahrskonzert", das für gewöhnlich dann endet, wenn die ersten Töne im Musikverein erklingen.

Wem Silvester mit Aussicht ein Anliegen ist, sei auf den sogenannten Dachboden des 25 Hours Hotel in der Lerchenfelderstraße verwiesen, der diesbezüglich beste Voraussetzungen mit freiem Blick über Wien, Innere Stadt bietet - sofern man früh genug dran ist. Für die Beschallung sind dort Mr. Guan und Zuzee verantwortlich. Letztgenannter ist kommenden Dienstag auch im Roxy zu hören, wo die Silvesterzeichen auf House und HipHop gestellt sind. Nur wenige 100 Meter Luftlinie entfernt, setzt das Celeste auf umfangreiche Silvestermaßnahmen. Mehrere Partykollektive wie Zirkus Maximus und Tingel Tangel fusionieren, um den Dancefloor zwischen geradlinigen Popsounds und abstrusen Schmankerln in Bewegung zu halten.

Auf Bewährtes setzt man auch im Gürtellokal Rhiz. Dort konzertiert David Hebenstreit alias Sir Tralala mit seiner Band The Golden Glanders. Das bedeutet erlesenen Krach, virtuosen musikalischen Wahnsinn und unprätentiöses Entertainment. An den Plattenspielern steht Philipp L' Heritier, um die musikalische Mitte zwischen Herz, Hirn und Hüfte zu finden. (Johannes Luxner, DER STANDARD, 27.12.2013)