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Bundespräsident Heinz Fischer

Foto: APA

Bundespräsident Heinz Fischer gibt Außenminister Sebastian Kurz einen Vertrauensvorschuss. "Für mich ist die Tatsache, dass er jünger als mein Sohn ist, kein Hindernis, ihm Erfolg zu wünschen und auch an diesen Erfolg zu glauben", sagte Fischer im APA-Interview. Kritik übt er hingegen an der niedrigen Entwicklungshilfe Österreichs. Einen Olympia-Boykott lehnt Fischer ab.

Außenpolitik habe unter Kreisky einen anderen Stellenwert gehabt, da Österreich noch nicht in die Solidarität der Europäischen Union eingebunden war. Heute müsse Außenpolitik auf der Basis der fortschreitenden europäischen Integration gemacht werden. Dass Alter von Außenminister Sebastian Kurz sieht das Staatsoberhaupt nicht als Hindernis, Kurz habe sich einen Vertrauensvorschuss verdient. 

"Es wird definitiv keinen Boykott geben"

Die Entwicklungszusammenarbeit will Fischer ncht nach ökonomischen Gesichtspunkten ausrichten lassen, da Entwicklungszusammenarbeit nicht mit Außenhandelspolitik gleichgesetzt werden dürfe.

Eine Volksabstimmung über den EU-Beitritt der Türkei kann sich der Bundespräsident vorstellen. Wenn sie negativ ausgehe, wäre das für ihn bedauerlich, aber "gegen die Demokratie kann man nicht Schach spielen". Bei der Frage nach einem EU-Beitritt der Ukraine will sich Fischer nicht festlegen, wichtig sei ein Assoziationsabkommen "unter Dach und Fach zu bekommen", damit die EU und die Ukraine enge Beziehungen haben können. 

Einen Boykott der Olympischen Spiele in Sotschi, wie ihn der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck angekündigt hat, lehnt Fischer ab: Gauck wolle das nicht als "politisches Zeichen" verstanden wissen "und auch ich halte nichts von einem politischen Boykott Olympischer Spiele", so Fischer. Er glaubt, dass man mit anderen Mitteln und Argumenten dem Anliegen der Menschenrechte besser dienen kann. "Es wird definitiv keinen Boykott geben", sagt der Bundespräsident. (APA/red, 27.12.2013)