Viele Jahrzehnte und das Engagement zahlreicher Organisationen und prominenter Einzelpersonen wie des Astrophysikers Stephen Hawking brauchte es, um den Mathematiker Alan Turing posthum zumindest ein stückweit Rehabilitation zu verschaffen. Die britische Königin Elisabeth II hat Turing nun offiziell begnadigt.
Verurteilung
Der Mathematiker, der unter anderem maßgeblich an der Entschlüsselung des Enigma-Codes Nazi-Deutschlands beteiligt war, und zahlreiche wichtige Grundlagen für das moderne Computerzeitalter schuf, wurde im Jahr 1952 wegen seiner Homosexualität verurteilt. In Folge musst er sich einer chemischen Kastration unterziehen, um dem Gefängnis zu entgehen.
Ausschluss
Von seiner Tätigkeit beim britischen Geheimdienst wurde er bereits zuvor ausgeschlossen. Auch wenn die Todesursache nie endgültig geklärt wurde, dürfte sich der Mathematiker 1954 schließlich selbst das Leben genommen haben.
Schrittweise
Es dauerte bis ins Jahr 2009 bis der damalige Premierminister Gordon Brown zumindest eine inoffizielle Entschuldigung aussprach. Eine formelle Entschuldigung wurde hingegen noch 2012 mit dem Hinweis darauf, dass Homosexualität damals ein Verbrechen dargestellt habe, abgelehnt.
Ausnahme
Insofern ist die jetzige Begnadigung auch eher ungewöhnlich, wird so etwas doch nur bei bewiesener "Unschuld" üblich. Im konkreten Fall habe die Queen aber aufgrund der außerordentlichen Leistungen von Turing eine Ausnahme gemacht, so Justizminister Chris Grayling, der sich zuletzt für diesen Schritt stark gemacht hatte. (red, derStandard.at, 24.12.13)