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Die neuen digitalen Besitztümer der US-Bundespolizei waren ursprünglich im Besitz des berüchtigten Silk-Road Händlers Dread Pirate Roberts, der vom FBI im September als US-Bürger namens Ross Ulbricht identifiziert und festgenommen wurde. Ulbricht wird vorgeworfen, über das Tor-Netzwerk in illegalen Drogenhandel verwickelt zu sein, außerdem soll der US-Bürger einen Auftragsmörder angeheuert haben, um unliebsame Konkurrenten auszuschalten.  Als Zahlungsmittel auf der Silk Road wird Bitcoin verwendet, weshalb das beschlagnahmte Vermögen von Ulbricht fast ausschließlich aus der digitalen Währung bestand.

144.341 BTC

Das FBI besitzt nun mehrere von Ulbrichts "Wallets" – grob übersetzt handelt es sich dabei um "Konten", auf denen Bitcoins akkumuliert werden. Darunter soll sich nun laut Recherchen des US-Magazins Wired das mit 144.341 BTC weltweit größte Bitcoin-Konto befinden. Nach aktuellem Wechselkurs würde dies einen Gegenwert von rund 90 Millionen Dollar darstellen. Es ist nicht das einzige Wallet in FBI-Besitz, so soll ein weiteres mit umgerechnet 20 Millionen Dollar existieren.

FBI vor Winklevoss, hinter Bitcoin-Gründer

Insgesamt verfügt das FBI zwar über mehr Bitcoins als die Winklevoss-Brüder, liegt  aber immer noch weit hinter dem Bitcoin-Gründer Satoshi Nakamoto. Dieser soll in der Einführungsphase von Bitcoin über eine Million Münzen gesammelt haben, umgerechnet also mehr als eine halbe Milliarde Dollar besitzen. Das Bitcoin-Vermögen soll allerdings in unzählige Wallets aufgesplittet worden sein, was einen besseren Schutz vor Beschlagnahmungen oder Hackerangriffen bietet.

Insgesamt 250.000 Konten

Derzeit existieren insgesamt rund 250.000 Bitcoin-Konten. In der Liste der zehn größten Wallets finden sich dabei überwiegend „ Neureiche", wie eine Studie der Universität von Kalifornien herausgefunden hat. So konnte lediglich ein Konto in den Top-Ten anhand dessen Transaktionen in die Anfangsphase von Bitcoin zurückverfolgt werden. Abgesehen von den FBI-Wallets ist über die Identität der anderen Kontoinhaber logischerweise nichts bekannt. (red, derStandard.at, 27.12. 2013)