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Neue Einigkeit unter den zerstrittenen schwarzen Senioren: Andreas Khol (links) mit dem neuen Landeschef Carsten Johannsen (Mitte) und ÖVP-Chef Gabriel Obernosterer.

Foto: apa/Eggenberger

Klagenfurt - Im Zeichen der Einigkeit ist der Landestag des Kärntner ÖVP-Seniorenbundes am Freitag in St. Veit an der Glan über die Bühne gegangen. Carsten Johannsen (74) wurde mit 90,72 Prozent der Delegierten zum Vorsitzenden gewählt. 214 der 237 gültigen Stimmen entfielen auf ihn. Der von Bundesobmann Andreas Khol ausgeschlossene frühere Obmann Karl Petritz war nicht erschienen.

Das Interesse der Mitglieder war groß. Rund 80 Prozent der Delegierten waren erschienen - ein Rekord, sagte Khol. Darüber freue er sich ganz besonders, erklärte er, waren diesem Seniorentag in den vergangenen Monaten einige Turbulenzen vorangegangen. Wahlstimmen waren zweimal ausgezählt, Wahlergebnisse als ungültig erklärt worden. Als Bundesobmann Khol vor wenigen Tagen für geordnete Verhältnisse sorgen hatte wollen, war er "am Arm gezerrt" und aus dem Saal komplementiert worden und hatte daraufhin die handelnden Personen, allen voran den abgewählten Ex-Obmann Petritz, aus der Organisation ausgeschlossen.

In Anspielung auf diese Ereignisse sagte Khol an die Adresse des Auditoriums: "Der Kärntner Seniorenbund seid ihr, sonst niemand. Wir Funktionäre sind demütige Diener und nicht Anschaffer und 'Abezahrer'."

Obernosterer musst sich einmischen

Der Kärntner ÖVP-Obmann Gabriel Obernosterer bezeichnete diesen Freitag nicht nur als Tag des Neustarts, sondern auch als Nagelprobe für ihn als Parteiobmann. Er hatte zur Bereinigung der Situation zu diesem Delegiertentag auf Basis eines Beschlusses der Landesparteileitung geladen. Es sei in letzter Zeit nicht immer einfach gewesen sei, Obmann der Kärntner ÖVP zu sein. Er mische sich generell nicht in interne Angelegenheiten der Teilorganisationen ein. "Aber, wenn etwas aus dem Ruder läuft, dann hat der Parteiobmann die Pflicht einzugreifen", sagte Obernosterer.

Mit der hohen Teilnahme hätten ihm die Delegierten Stärke gegeben und "die tut mir gut". Es hätte auch sein können, dass der Landestag gar nicht beschlussfähig gewesen wäre. Mit dem geschlossenen Erscheinen habe man ihm"politisch das größte Weihnachtsgeschenk gemacht".

Der entlassene Vorstand wurde auf Empfehlung von Kohl nicht entlastet. "Ganz Kärnten ist voll von Gerüchten, die ich hier nicht nennen kann." Es habe keine ordentliche Kassenprüfung gegeben. Die Vereinskonten seien aufgrund der Turbulenzen gesperrt worden, die Kosten für diesen Landestag übernehme die Bundesorganisation, sagte der Bundesobmann. Es wurde beschlossen, dass der neue Vorstand die Ortsgruppen innerhalb von drei Monaten über die finanzielle Lage der Organisation informieren muss. (APA, 20.12.2013)