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Alexander Picker als er noch im Dienste der ATF stand.

Foto: APA/ATF

Die Nachfolge in der Chefetage der Hypo Alpe Adria ist geklärt. Wie diepresse.com berichtete, wird der Salzburger Alexander Picker (51) zum Nachfolger von Gottwald Kranebitter bestellt. Die übrigen drei Hypo-Vorstandsmitglieder behalten ihre Posten unverändert. Der studierte Jurist und Slawist Picker begann seine Bankkarriere 1989 in der heutigen UniCredit-Tochter Bank Austria in Wien und war die letzten 17 Jahre Mitglied diverser Bank-Vorstands-Teams unter anderem in Russland und Polen. Als Vorstandsvorsitzender stand Picker zwischen 2004 und 2007 der UniCredit Bank in Serbien vor, danach leitete er als CEO die Geschäfte der ATF Bank in Kasachstan.

Die Ex-ATF-Mutter UniCredit Bank Austria fuhr laut Austria Presseagentur Riesenverluste mit der kasachischen Bank ein. Die Österreicher hatten die defizitäre Kasachstan-Bank 2007 um 1,6 Milliarden Euro gekauft und heuer Ende April wieder verkauft - mit einem Verlust von unterm Strich rund zwei Milliarden Euro. Der Verkauf brachte nur 429 Millionen Dollar. Der Salzburger ist seit 2011 für die Hypo als Krisenmanager in Slowenien und am Balkan im Einsatz.

"Meine Erfahrung in Südosteuropa und in der Hypo haben mich gelehrt, dass Ergebnisse hier mit überdurchschnittlichem Einsatz, klarer Struktur, Teamwork und Konsequenz erarbeitet werden müssen", sagt der designierte Vorstandschef der staatlichen Problembank zur Austria Presseagentur. 

Dreijähriger Vertrag

Der Vertrag gilt vorerst für drei Jahre. "Die Entscheidung erfolgte nach Abschluss eines öffentlichen Auswahlverfahrens", schreibt die Hypo Alpe Adria in einer Aussendung. Der Vorstand ist jetzt wieder nach Monaten wieder vierköpfig. Der Posten des Vorstandschefs ist seit 15. August, dem Tag des Rücktritts von Gottwald Kranebitter, vakant. Picker tritt sein Amt am 1. Jänner 2014 an. 

"Mit Dr. Picker können wir einen versierten Fachmann an der Vorstandsspitze der Hypo Alpe-Adria-Bank begrüßen, der sowohl hinsichtlich des Bankgeschäfts als auch der Region und der besonderen Situation der Bank umfangreiche Erfahrung mitbringt. Wir sind überzeugt, mit dem neuen CEO in Zusammenarbeit mit den bisherigen Mitgliedern des Vorstands die vielschichtigen Herausforderungen bei der Restrukturierung, Privatisierung und dem Abbau bestmöglich bewältigen zu können.", kommentiert HAA-Aufsichtsratschchef Klaus Liebscher.

Bei der Hypo Alpe Adria muss Picker nun den Abbau der Bank bewerkstelligen und dabei die weiteren Belastungen für den Steuerzahler möglichst gering halten. "Er ist ein erfahrener Banker. Das ist eine gute Lösung", sagte ein Wiener Bankexperte der Nachrichtenagentur Reuters. Die Ernennung von Picker kommt nur wenige Tage nach der Bildung der neuen Regierung: Für die Hypo ist dort der neue Finanzminister und ÖVP-Chef Michael Spindelegger zuständig. Er wolle nun so rasch wie möglich auch eine Entscheidung über eine Abbaubank für das Institut treffen, sagte eine mit der Situation vertraute Person.

In diese könnte die Hypo ihre unverkäuflichen Teile auslagern - etwa zwei Drittel der Bilanzsumme. Welche Struktur diese Bad Bank hat, ist aber noch offen: Ursprünglich wollten die heimischen Politiker auch private Banken zu einer Beteiligung an dem Vehikel bewegen. Diese können sich dafür jedoch nicht begeistern. (red, derStandard.at, 20.12.2013)