Vorerst hat die ÖBB ihre Fahrplandaten nur Google übermittelt

Foto: google maps

Die Österreichischen Bundesbahnen haben vor wenigen Tagen ihre Daten dem Kartenservice von Google zur Verfügung gestellt. Bei den Verkehrsdaten in Google Maps handelt es sich allerdings nicht um Echtzeitdaten. Diese sollen erst kommendes Jahr folgen. Eine richtige Open-Data-Initiative ist dieser Vorstoß allerdings nicht, denn die Daten wurden vorerst offenbar exklusiv an Google freigegeben.

Parlamentarische Anfrage an Bures

Nun hagelt es seitens Open Data Initiativen und Politik Kritik an der Vorgehensweise der ÖBB. Marco Schreuder, netzpolitischer Sprecher der Grünen, hat am Mittwoch eine parlamentarische Anfrage an Infrastrukturministerin Doris Bures gestellt. Darin wird vor allem beanstandet, dass es seitens Verkehrsauskunft Österreich zuvor ein Bekenntnis zur Freigabe der Daten gab, diese aber offensichtlich noch nicht umgesetzt wurde.

Fragen an die Ministerin

Gefragt wird konkret, ob zwischen ÖBB und Google ein Exklusivvertrag abgeschlossen wurde, der nur Google den  Zugriff auf die Daten ermöglicht und falls ja, unter welchen Bedingungen dies stattgefunden hat. Weiters wollen die Grünen wissen, ob die von der VAO zugesagte Freigabe der Daten für andere Software-Entwicklern erfolgen wird und wie es sich vereinbaren lässt, dass eine Schnittstelle, die eine Förderung des Energie-Klimafonds erhält, nicht als Open Data Schnittstelle freigegeben wird.

Sorgen der ÖBB

Die Initiative "Offene Öffis" hat indes einen offenen Brief an die ÖBB verfasst, mit dem versucht wird, die Qualitätssorgen der ÖBB zu zerstreuen, die zuvor geäußert wurden. Dass man die Daten nur mit Google teilt, erstaunt die Verfasser des Briefs, Robert Harm und Patrick Wolowicz. Immerhin würde die ÖBB auch in ihrer eigenen Scotty App auf Open Data Quellen zugreifen, zum Beispiel auf GPS Daten.

Einladung zu CreateCamp

In anderen Ländern seien diverse Open Data Apps sogar Top Reise Apps, Qualitätseinbußen gibt es hier also nicht. Open Data könne zudem die Qualität der ursprünglichen Daten verbessern. Harm und Wolowicz fordern die ÖBB auf bzw. laden sie dazu ein, ein CreateCamp zu organisieren, wie es auch von den Wiener Linien durchgeführt wurde. Bei dieser Veranstaltung können die Konzeption und Umsetzung von konkreten Projekten mit den Daten besprochen werden. Es sei zum Vorteil für die ÖBB und deren Kunden. (iw, derStandard.at, 19.12.2013)