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Laut Eurocare-Studie sind die Fünf-Jahres-Überlebensraten von Krebskranken in ganz Europa gestiegen.

Foto: dpa-Zentralbild/Bernd Wüstneck

Österreich ist - vor der Schweiz und Norwegen - europäischer Spitzenreiter in der erfolgreichen Behandlung von Kinderkrebs. Laut einer in "The Lancet Oncology" veröffentlichten Studie im Zeitraum von 1999 bis 2007 mit knapp 60.000 an Krebs erkrankten Kindern unter 14 Jahren überlebten durchschnittlich 77,9 Prozent der Patienten, in Österreich sogar mehr als 85 Prozent mehr als fünf Jahre lang. Bei der häufigsten Diagnose, der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL), liegt die 5-Jahres-Überlebensrate europaweit sogar bei 86 Prozent, auch hier ist Österreich mit deutlich über 90 Prozent führend.

"Exzellente Versorgung"

Die Studie "Eurocare-5" präsentiert Überlebensdaten aus 74 Krebsregistern von 29 europäischen Staaten, aufgeschlüsselt nach Regionen, Ländern, Diagnosen, Diagnosezeiträumen und Altersgruppen. Die österreichischen Daten stellte die Statistik Austria der italienischen Studienleitung zu Verfügung. Demnach überlebten europaweit 90,6 Prozent der betroffenen Kinder mehr als ein Jahr, 81 Prozent mehr als drei Jahre, und 77,9 Prozent mehr als fünf Jahre.

"Wir freuen uns sehr über das gute Abschneiden der österreichischen pädiatrischen Onkologie, die der landesweit exzellenten medizinischen Versorgung auf dem letzten Stand von Wissenschaft und Forschung und der hervorragenden innerösterreichischen Kooperation der kinderonkologischen Zentren zu danken ist", sagt Georg Mann vom St. Anna Kinderspital in Wien, langjähriger Leiter der österreichischen ALL-Studien.

Verbesserungen in ganz Europa

Im Verlauf der Studie war eine Steigerung der Überlebensraten von 76 Prozent im Zeitraum bis 2001, auf 79 Prozent bis 2007 registrierbar. Auch bei anderen Krebsarten hat sich die Überlebensrate und -dauer in ganz Europa erhöht, in Osteuropa allerdings etwas weniger ausgeprägt. Die stärksten Verbesserungen gibt es der Studie zufolge in der Behandlung von Prostata-, Lymph- und Darmkrebs. Im Vergleich bestanden teils wesentliche regionale Unterschiede, die mit generellen medizinischen Versorgungsunterschieden zusammenhängen. (red, derStandard.at, 19.12.2013)