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David Alaba gegen Jesus Navas: Champions League-Spiel FC Bayern Müchen gegen Manchester City am 10. Dezember 2013.

Foto: AP Photo/Matthias Schrader)

Wien - Der ORF verletzt mit dem Kauf der Champions-League-Fernsehrechte das Gesetz - sagen die Privatsender und wollen die Medienbehörde prüfen lassen. Medienpolitikern und Stiftungsräten sandte der Privatsenderverband einen Protestbrief gegen "Kommerzexzesse" und den "Sportrechte-Exzess" des ORF. Beides wies der ORF prompt, wortreich, naturgemäß und "aufs Schärfste" zurück. Einer Prüfung der Behörde sehe er "gelassen entgegen".

Der ORF darf Gebührengelder nur verwenden, um seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag zu erfüllen. "Insbesondere darf der Österreichische Rundfunk diese Mittel nicht dazu verwenden, Senderechte zu überhöhten, nach kaufmännischen Grundsätzen nicht gerechtfertigten Preisen zu erwerben."

Protestbrief

Genau davon gehen die Privatsender bei der Champions League aus. Puls-4-Chef Markus Breitenecker, der die Rechte noch bis 2014 hat, sagt: "Einzig relevantes Kriterium, die Rechte zu bekommen, ist die gebotene Summe." Die Privatsender gehen in ihrem Protestbrief davon aus, der ORF habe "wesentlich mehr geboten als der Mitbewerb" und "deutlich über dem marktüblichen Niveau". Der ORF sieht den Preis für sein Rechtepaket "im üblichen Bereich". Er wirft den Privatsendern "Sachunkenntnis" vor, sie reagierten "weinerlich und fadenscheinig".

Pro Jahr dürfte es um höhere einstellige Millionenbeträge gehen. Bisher schweigen alle Beteiligten über den Preis der League.

Lieber verweist der ORF auf "jährlich 400 Millionen Euro", die durch Werbefenster von Privatsendern an deutsche Medienkonzerne flössen. Das könne nur ein Bruttowert sein, sagt Breitenecker. Hohe Rabatte sind hier üblich, die tatsächlichen Werbeumsätze also niedriger. Breitenecker verweist auf österreichische Programme (Puls 4, Programmfenster) bei ProSiebenSat.1. Der RTL-Werbevermarkter gehöre zur Hälfte der Krone. Und: Ohne Werbefenster liefe in Deutschland gebuchte Werbung auch in Österreich. Vorwurf und Summe seien "komplett unrichtig". Das sagt auch Wrabetz über die Vorwürfe der Privaten. (fid, DER STANDARD, 18.12.2013)