Creutzfeldt-Jakob könnte sich übers Blut auch von Mensch zu Mensch übertragen lassen.

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Die tödliche Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD) kann womöglich durch Blut und Blutprodukte zwischen Menschen übertragen werden. Ein Team aus Wissenschaftern aus Deutschland, Frankreich und Spanien konnte laut eigenen Angaben erstmals zeigen, dass es auch im Blut Erreger geben muss. Das könnte sich aus Studien an Mäusen ergeben.

Mäuse übers Blut infiziert

In Experimenten mit Proben von CJD-Patienten gelang es den Forschern, die Erkrankung auf Mäuse zu übertragen, wie aus der im US-Fachblatt "Emerging Infectious Diseases" erschienenen Studie hervorgeht. Dies deutet darauf hin, dass die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit theoretisch auch zwischen Menschen durch Blut weitergegeben werden könnte.

"Bisher hat keine der epidemiologischen Studien einen Zusammenhang nachweisen können. Allerdings muss man den Befund jetzt ernst nehmen und genau klären, wo und wann die Infektiosität im Blut auftritt", erklärte die an den Forschungen beteiligte Neurologin Inga Zerr aus Göttingen. 

Eventuelles Risiko

Den Erreger an sich habe man im Blut bisher nicht nachgewiesen. Bisher galt lediglich als sicher, dass die CJD beispielsweise durch verunreinigte Instrumente bei Hirnoperationen oder durch Wachstumshormone, die aus menschlichen Hindrüsen hergestellt wurden, übertragen werden kann. Im Grunde genommen wird aber bei Operationen seit Jahren auf ein eventuelles CJD-Risiko geachtet. Es gibt auf chirurgischen Abteilungen spezielle Vorgangswesen bei Hygiene und Sterilisation.

Eine mögliche Übertragung via Blutkonserven und Blutprodukte wird in Fachkreisen seit Jahren diskutiert. Auf der anderen Seite gibt es in Kontinentaleuropa bisher keine Hinweise auf eine größere Verbreitung von CJD. (APA, derStandard.at, 12.12.2013)