Ein Amiga 500 direkt im Browser. Dank der Portierung von UAE für den Portable Native Client von Chrome alles kein Problem.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Vor kurzem hat Google die erste stabile Version seines Browsers mit dem Portable Native Client (PNaCl) vorgestellt. Nun liefert man ein eindrückliches Beispiel dafür, was sich mit dieser Technologie so alles machen lässt. In einem Posting auf Google+ kündigt Google-Entwickler Christian Stefansen einen Amiga-Emulator an, der vollständig im Browser läuft und ohne jeglichen Plugins auskommt.

Portierung

Zu diesem Zweck hat Stefansen die 400.000 Zeilen Code des Universal Amiga Emulator (UAE) für PNaCl angepasst. Nicht zuletzt soll dies ein Beleg dafür sein, dass sich auch umfangreichere Mengen an C-Code problemlos für die Browsernutzung anpassen lassen. Stefansen spricht von einem Zeitaufwand von vier Tagen für die ersten lauffähige Version, mit Anpassungen und Fehlerbereinigung habe er insgesamt etwa viermal so viel Zeit aufgewendet.

Ausführung

Google verspricht für den Portable Native Client ähnliche Ausführungsgeschwindigkeiten wie wenn der Code nativ am Rechner laufen würde. Einzige Einschränkung ist, dass die Anwendung beim ersten Mal länger zum Start benötigt, da der Code erst von PNaCl für die jeweilige Rechnerplattform angepasst werden muss.

Kauf

Im konkreten Fall gibt es dafür dann aber eine vollständige Amiga-500-Oberfläche samt dessen Desktop Workbench. Wer eigene Programme oder Spiele jenseits der grundlegenden Softwareausstattung des Amiga 500 laufen lassen will, muss sich allerdings noch die "Amiga Forever Essentials" kaufen. Diese können im Chrome Webstore um 0,74 Euro erworben werden.

Demo

Bei all dem Gesagten gilt es allerdings zu betonen, dass sich die Google-Portierung des UAE nur als Demo versteht. Insofern hofft das Unternehmen, dass Dritte die Weiterentwicklung übernehmen und hat den Source Code der PNaCl-Version von UAE veröffentlicht. (apo, derStandard.at, 12.12.13)