Um den Betroffenen des Taifuns Haiyan auf den Philippinen zu helfen, besucht ein Team von Ärzte ohne Grenzen kleine Dorfgemeinschaften auf der Insel Leyte. Mit mobilen Kliniken werden Personen versorgt, die wenig oder gar keinen Zugang zu medizinscher Versorgung haben. Eine dieser Gemeinden ist Macanip, in der rund 2.500 Menschen leben, die besonders stark von der Sturmkatastrophe betroffen waren. (red, derStandard.at, 12.12.2013)

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Österreich Mitarbeiter Florian Lems: Ohne Dach, aber nicht ohne Hoffnung

Das Dorf Macanip auf den Philippinen war besonders stark durch Taifun Haiyan betroffen.

Foto: Florian Lems/MSF

Bereits bei der Ankunft von Ärzte ohne Grenzen waren viele Menschen in der Kirche des Ortes versammelt und warteten auf medizinische Hilfe. Die Kirche ist eines der wenigen Gebäude, das nicht zerstört wurde. Deshalb fungierte das Gotteshaus auch als Evakuierungszentrum während des Taifuns.

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Das Team setzte umgehend ein Selektierungssystem ein, um den Menschen zuerst helfen zu können, die am dringendsten medizinische Versorgung benötigten. "Für uns ist es schwer, medizinische Hilfe zu finden", sagt Dorfvorstand Erwin Daño: "Wir müssten in die nächste Stadt fahren, aber selbst dort gibt es einen Engpass in der medizinischen Versorgung."

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Viele Kinder leiden unter Infektionen der Atemwege. Die Regenzeit ist noch nicht vorbei und die Mehrheit der Dorfbewohner sind obdachlos oder leben in den Ruinen ihrer Häuser. Deshalb ist es wahrscheinlicher, dass Kinder krank werden.

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Von der Gesundheitsstelle des Dorfes sind nur noch ein Berg aus Beton und Schutt übriggeblieben. Dorfvorstand Daño sagt, dass eine Person aus dem Ort während des Sturmes ums Leben gekommen war, die ältere Frau wurde von einem umfallenden Baum erschlagen, und acht Personen verletzt wurden.

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Das Team von Ärzte ohne Grenzen behandelte während ihres eintägigen Aufenthaltes im Ort 116 Personen. Die Behandlungszone und eine kleine Apotheke wurden unter einer Plane aufgebaut, damit die Patienten vom starken Sonnenschein und Regenströmen geschützt waren.

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"Neben Infektionen der Atemwege behandelten wir Hautinfektionen, Wunden, Pilzinfektionen und Fälle von Durchfall", sagt Ärztin Elin Folkesson.

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"Außerdem gibt es chronisch kranke Menschen, die unsere Hilfe benötigten", sagt Folkesson: "Normalerweise sind das ältere Menschen, die unter Bluthochdruck, Diabetes, Asthma, Arthritis oder Herzerkrankungen leiden."

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Für die Menschen in armen bäuerlichen Gemeinschaften war es bereits vor dem Taifun schwer, medizinische Hilfe zu bekommen. Das lag vor allem an den unerschwinglich hohen Medikamentenkosten. Der Taifun verringerte ihre Ressourcen noch weiter, zerstörte ihre Häuser, Feldfrüchte und Einkommensquellen. Die Hilfsorganisation bietet ihre Behandlungen vollkommen kostenlos an.

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"Wir konzentrieren uns auf den Besuch von abgelegenen Gebieten", sagt Folkesson: "Zur gleichen Zeit überwachen wir mögliche Krankheitsausbrüche wie Durchfall oder durch Wasser übertragbare Krankheiten."

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