Bangkok - Wegen des Todes dutzender Demonstranten vor drei Jahren hat die thailändische Generalstaaatsanwaltschaft Mordanklage gegen Ex-Regierungschef Abhisit Vejjajiva erhoben. Ein Gericht in Bangkok habe die Anklage zugelassen, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde am Donnerstag.

Bei der Niederschlagung von Protesten der sogenannten Rothemden waren 2010 insgesamt 90 Menschen getötet und weitere 1.900 verletzt worden. Bei den Protesten 2010 verlangten die Rothemden Neuwahlen. Zehntausende Demonstranten besetzten Teile der Hauptstadt Bangkok. Bei der Wahl 2011 setzte sich die Rothemden-Bewegung durch. Doch auch gegen die heutige Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra gibt es seit Wochen Großdemonstrationen.

Die Spitzen des thailändischen Militärs lehnten indes ein Gesprächsangebot des Anführers der Anti-Regierungs-Proteste in dem Land ab. Ein Treffen mit Suthep Thaungsuban sei in der derzeitigen politischen Lage zu gefährlich. "Wir müssen geduldig sein, Ruhe bewahren und in allem sorgsam vorgehen", sagte Armeechef Prayuth Chan-Ocha der Zeitung "Bangkok Post" nach einem Treffen der Militärspitze am späten Mittwochabend.

Suthep hatte zuvor versucht, die Armee auf seine Seite zu ziehen. Das Militär war seit 1932 an 18 Umstürzen beteiligt. Beobachter sehen in der Armee den entscheidenden Faktor, damit die Protestbewegung doch noch an die Macht gelangen kann. (APA, 12.12.2013)