Eine neue Wohnhausanlage in Wien-Simmering überrascht mit ihrer eigenwilligen Form. Die Gestalt des Baukörpers ist das Ergebnis eines Experiments des Wiener Architekturbüros PPAG: Wie würde ein 100 Meter hoher Butterberg nach einiger Zeit aussehen, wenn Sonnenstrahlen ihn wegschmelzen würden?

2001 gewann das Wiener Architekturbüro PPAG (Anna Popelka, Lili Pschill, Ali Seghatoleslami und Georg Poduschka) mit einer ungewöhnlichen Idee den Europan-6-Wettbewerb für eine Wohnhausanlage in der Fickeystraße 12 in Wien Simmering.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Die Idee ist einfach, aber wirksam: Ein 100 Meter hoher Butterberg wird von der Sonne weggeschmolzen. Der so entstandene Baukörper ist optimiert auf das Licht an exakt dieser Stelle.

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Die zahlreichen Balkone der 200 Wohnungen sind Teil eines Konzepts, in dem neben Licht, Luft und Ausblick auch das soziale "Miteinander" eine große Rolle spielt.

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Ein Teil dieser sozialen Interaktion soll sich im großzügig dimensionierten Stiegenhaus entwickeln. Dieser Raum ist aber nicht abgeschottet: Jeweils ein Fenster in jeder Wohnung blickt ins Stiegenhaus, wodurch Aus- und Einblicke entstehen, die – wenn es nach den Architekten geht – hoffentlich nicht gleich mit einem Vorhang verdeckt werden.

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Verschiedene Gemeinschaftsräume (etwa Wintergärten, Gemeinschaftsküche, Spielräume oder ein Raum zum Wäschetrocknen) sind Teil des Angebots im Gebäude. Von der Idee eines Kinos (links) blieben leider nur die Sitzflächen.

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Es ist erfreulich, dass am Dach eine Terrasse für Mieter zur Nutzung offen steht. Von ihr hat man einen schönen Ausblick in Richtung Stadt und Gasometer (oben) sowie Zentralfriedhof und Schwechat (unten).

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Hier noch ein paar Zahlen zum Gebäude: Die bebaute Fläche des 7.481 m² großen Grundstücks beträgt 4.188 m². Die Wohnnutzfläche beträgt 16.181 m², ein Kindergarten nützt weitere 1.119 m². Insgesamt 3.294 m² beträgt die Fläche der Terrassen und Loggien. Die Baukosten lagen bei rund 30 Millionen Euro.

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Derzeit ziehen die ersten Mieter in das Anfang Dezember fertiggestellte Gebäude ein. Die große Nachfrage nach den Wohnungen zeigt, dass die Metamorphose vom Butterberg zur Stadtlandschaft geglückt ist. (Michael Hierner, derStandard.at, 14.12.2013)

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