Pretoria/Washington - Neben US-Präsident Barack Obama wollen auch seine Vorgänger George W. Bush und Bill Clinton zu den Trauerfeiern für den verstorbenen südafrikanischen Ex-Präsidenten Nelson Mandela reisen. Bush werde mit Ehefrau Laura an Bord von Obamas Präsidentenjet fliegen, so sein Sprecher am Freitag. Clinton sagte dem TV-Sender CNN, auch er fliege mit seiner Frau Hillary und Tochter Chelsea nach Südafrika.

Mandela soll am Sonntag kommender Woche in seinem Heimatort Qunu beigesetzt werden. Für Dienstag ist im Fußballstadion von Soweto bei Johannesburg eine Trauerfeier geplant, erwartet werden fast 95.000 Teilnehmer. Der erste schwarze Präsident Südafrikas starb am Donnerstag nach schwerer Krankheit im Alter von 95 Jahren.

Das Weiße Haus hatte zuvor bestätigt, dass Obama "in der kommenden Woche" nach Südafrika reisen werde. Der Präsident werde dabei von seiner Frau Michelle begleitet. Einzelheiten wurden nicht bekannt. Das Weiße Haus teilte zudem mit, dass Obama Mandelas Witwe Graca Machel telefonisch kondoliert habe.

Obama würdigte den Friedensnobelpreisträger Mandela als "mutigen und zutiefst guten" Menschen und ordnete für die USA Trauerbeflaggung an. Clinton, der US-Präsident war, als Mandela im Jahr 1994 Staatschef wurde, nannte ihn "einen echten Freund".

Fischer-Teilnahme noch nicht entschieden

Über die Teilnahme von Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer an den Trauerfeierlichkeiten in Südafrika ist noch nicht entschieden, wie am Samstagvormittag von der Präsidentschaftskanzlei auf APA-Anfrage mitgeteilt wurde.

Es gebe noch ein Briefing für die Botschafter in Südafrika über die genaue Planung der Feierlichkeiten, danach werde man entscheiden. Fischer soll ja auch am Mittwoch bei den Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des 1991 verstorbenen deutschen SPD-Bundeskanzlers und Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt in Lübeck die Festrede halten und mit seinem deutschen Amtskollegen Joachim Gauck zusammentreffen.

Vorbereitungen laufen

Südafrika gedenkt unterdessen weiterhin Nelson Mandela: Am Samstag lagen Tausende von Kondolenzbüchern in öffentlichen Gebäuden aus, damit dort Bürger ihren Nationalhelden würdigen konnten. Die Fernseh- und Radiosendender verbreiteten weiter vor allem Programme mit Bezug zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes.

Am Freitag hatte auch in mehreren anderen afrikanischen Ländern eine dreitägige Staatstrauer begonnen, darunter der Senegal, Nigeria und Tansania.

Regierung und Behörden in Südafrika bereiteten am Samstag mit Hochdruck die Trauerfeierlichkeiten in der kommenden Woche vor. Die Beamten arbeiteten "rund um die Uhr", sagte Minister Collins Chabane, zuständig im Präsidialamt für Evaluation und Verwaltung, im südafrikanischen Rundfunk. (APA, 7.12.2013)