Klappt alles nach Plan, dann soll der "Jadehase" Mitte Dezember auf der Oberfläche des Erdtrabanten aufsetzen.

Illustration: Beijing Institute of Spacecraft System Engineering

Peking - Das chinesische Raumfahrzeug "Chang'e-3" mit dem Rover "Yutu" (Jade-Kaninchen) an Bord hat die Umlaufbahn des Mondes erreicht. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, erreichte das Mondfahrzeug genau 112 Stunden nach der Start vom Raumfahrtzentrum Xichang im Südwesten des Landes am Freitag die Umlaufbahn des Erdtrabanten.

Der Rover soll in etwa einer Woche auf der Mondoberfläche aufsetzen. Klappt das Manöver, dann ist China die dritte Nation nach den USA und der früheren Sowjetunion, der eine Mondlandung gelungen ist.

"Yutu" ist ein rund 120 Kilogramm schwerer Rover mit sechs Rädern und Solar-Flügeln, der mit einem Tempo von bis zu 200 Metern pro Stunde über den Mond rollen und Steigungen von bis zu 30 Prozent bewältigen soll. Sein Name geht zurück auf ein weißes Kaninchen aus der Landesmythologie, das als Haustier der Mondgöttin Chang'e auf dem Mond lebte. Der Name war in einer Internet-Befragung ausgewählt worden, an der 3,4 Millionen Menschen teilnahmen.

Chinesische Mondstation bis 2020

Das Mondfahrzeug ist der nächste Schritt des ehrgeizigen chinesischen Weltraumprogramms, das bis 2020 den Aufbau einer dauerhaften Weltraumstation vorsieht. Für Peking ist das vom Militär verantwortete Raumfahrtprogramm ein Symbol für das wachsende internationale Gewicht des Landes und die wissenschaftliche und technische Aufholjagd gegenüber dem Westen und Russland. Das ehrgeizigste Vorhaben der chinesischen Raumfahrt ist die Entsendung eines Taikonauten, wie Astronauten in China genannt werden, zum Mond. Ein Zieldatum dafür gibt es noch nicht. (APA/red, derStandard.at, 06.12.2013)