Kairo - Ägypten hat mitten im Arabischen Frühling einen seiner unbequemsten Kritiker verloren. Der Dichter Ahmed Fuad Negm starb am Dienstag in Kairo im Alter von 84 Jahren. Das bestätigte sein Verleger Mohammed Haschim dem Nachrichtenportal "Ahram Online". Zur Todesursache machte er keine Angaben.

Negm, der in Armut aufwuchs, war ein Linker mit Hippie-Touch, ein großer Künstler, dessen Gedichte im ägyptischen Dialekt auch heute noch von der jungen Generation bei Demonstrationen rezitiert oder gesungen werden. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Gedicht "Wer sind sie und wer sind wir?", in dem er die große Kluft zwischen Arm und Reich in Ägypten thematisiert.

Sein politisches Engagement brachte Negm mehrfach Gefängnisstrafen ein. Im vergangenen September wurde er mit dem Prinz-Claus-Preis ausgezeichnet. (APA, 3.12.2013)