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Nintendo hat es im Konsolengeschäft zur Zeit nicht leicht.

Foto: AP/Matt Strasen

Wenn es um Heimkonsolen geht, sieht es um Videospielhersteller Nintendo aktuell nicht gut bestellt aus. Der Konzern musste innerhalb eines Jahres bereits zweimal seine Verkaufsprognose für die 2012 gestartete Wii U senken, zum Marktstart in England konnten die neuen Konsolen PS4 und Xbox One Nintendos Plattform bereits innerhalb der ersten 48 Stunden überholen. In einer Diskussionsrunde auf Gametrailers sagte Jason Rubin, Mitbegründer des Studios Naughty Dog und ehemaliger Chef von THQ, dass Nintendo im Hardware-Segment mittlerweile "irrelevant" sei.  

Nationalheiligtum

"Nintendo ist als Hardware-Hersteller im Konsolengeschäft derzeit irrelevant", so Rubin. Der gute Start von PS4 und Xbox One sei zum Teil auch auf das Scheitern der Wii U zurückzuführen. Für den selbsternannten Fan von "Super Mario" und Co. sei es daher umso schlimmer, dass Nintendo auf seiner exklusiven Plattformstrategie beharrt. "Diese Spiele sind ein Nationalheiligtum. Es wird nie einen Entwickler wie Miyamoto geben. Es ist ein Verbrechen, dass wir diese Spiele nicht auf den Systemen spielen können, die wir haben", so Rubin.

Wachstum der Konkurrenz

Wedbush Morgan-Analyst Michael Pachter prognostizierte indes, dass von Nintendos Scheitern sowohl Sony als auch Microsoft profitieren würden. PS4 und Xbox One dürften in den ersten Monaten ausverkauft sein, danach erwartet Pachter vor allem aufgrund des um 100 Dollar (bzw. 100 Euro) niedrigeren Preises einen Vorsprung der PS4 von 20 bis 30 Prozent. Dies werde sich erst ändern, wenn Microsoft die Kosten angleichen oder die Kunden davon überzeugen kann, dass die mitgelieferte Sensorsteuerung Kinect den Aufpreis rechtfertigt. Nachdem er allerdings erwartet, dass die Wii U nur rund ein Fünftel der Stückmenge der Vorgängerin Wii absetzen wird (ergo ca. 20 Mio. Konsolen), gäbe es neben Sony auch für Microsoft genügend Wachstumspotenzial. (zw, derStandard.at, 2.12.2013)