Frankfurt - Im Dauerstreit um die Pleite des Kirch-Medienkonzerns könnte sich das Verfahren gegen Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen verzögern. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn und frühere Vorstände wegen des Anfangsverdachts des versuchten Prozessbetrugs im Streit mit den Kirch-Erben. Nach einem "Spiegel"-Bericht hat der Anwalt von Ex-Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann Beschwerde beim Amtsgericht München gegen die Beschlagnahme von Unterlagen des Geldinstituts eingelegt - mit der Begründung, sie sei unzulässig gewesen.

Es geht um gewaltige Datenmengen. Laut "Spiegel" muss nun erst einmal das Landgericht München als nächsthöhere Instanz über die Beschwerde entscheiden. Käme es zum Schluss, die Beschlagnahme sei unverhältnismäßig gewesen, dürften die sichergestellten Beweismittel nicht für eine mögliche Anklage verwendet werden, hieß es in dem Bericht. Die Deutsche Bank wollte dies am Sonntag nicht kommentieren. Kürzlich hatte sie den Verdacht als unbegründet zurückgewiesen, die Bankmanager hätten mit falschen Aussagen vor Gericht versucht, Ansprüche der Kirch-Seite abzublocken.

Die Kirch-Seite überzieht die Deutsche Bank seit Jahren mit Klagen. Deren damaliger Chef Rolf Breuer hatte Anfang 2002 in einem TV-Interview Kirchs Kreditwürdigkeit angezweifelt. Seither wird um eine Mitverantwortung Breuers und der Bank für die Pleite des Medienimperiums und Schadenersatz in Milliardenhöhe gestritten. Das Amtsgericht und das Landgericht München waren am Sonntag nicht zu erreichen. (APA, 1.12.2013)