Der glückliche Gewinner Manuel Gonzales-Puig (in der Mitte), dahinter der Expertenbeirat (v. li.) Marlies Buxbaum (bzd), Hans Georg Jodl (TU Wien), Gerlinde Layr-Gizycki (LGT Bank Österreich) sowie Karin Schuster und Arthur Schönwälder (beide TU Wien).

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Bei großen internationalen Infrastruktur- und Bauprojekten sei interdisziplinäres Schnittstellenmanagement gefragt, erklärt Hans Georg Jodl, Leiter des Instituts für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement an der TU Wien. Und weiter: "Wir waren der Meinung, dass diese Aufgabe ein Ingenieur übernehmen sollte."

Mit diesem Anspruch wurde der postgraduale Master of Engineering (MEng) "International Construction Project Management" entwickelt. Beim Curricula habe man sich an MBA-Programmen orientiert - mit Case Studies und auch Publikationen, dafür kaum klassischen Prüfungen. Um der Internationalität gerecht zu werden, wird zum einen das gesamte Programm in englischer Sprache abgehalten, zum anderen werden Workshops des berufsbegleitenden Studiums im Ausland abgehalten.

Für dieses Masterprogramm hat der Standard vergangene Woche ein Stipendium in der Höhe von 18.700 Euro vergeben. Aus den vielen Bewerbungen wurden vier zum Hearing vor dem Expertenbeirat eingeladen. Und schon hier spiegelte sich die Internationalität wider. Neben den beiden Human-Resource-Expertinnen Marlies Buxbaum (Beraterzentrum Dorotheergasse bzd) und Gerlinde Layr-Gizycki (LGT Bank Österreich) mussten die Teilnehmer auch den wissenschaftlichen Leiter Hans Georg Jodl, Programmleiterin Karin Schuster sowie Universitätsassistent Arthur Schönwälder vom Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement überzeugen.

An der Schnittstelle

Am besten gelang das dem Katalanen Manuel Gonzales-Puig. Interdisziplinarität hat schon seinen bisherigen beruflichen Werdegang gekennzeichnet. Mit dem Masterprogramm möchte er diesen weiter fortsetzen und später auch ein interdisziplinäres Team leiten.

Sein Bachelor- und Masterstudium Industrial Engineering absolvierte er an der Escola Tècnica Superior d'Enginyeria Industrial de Barcelona. Das Studium, erklärte er beim Hearing, setzte sich aus Wirtschaft und Bauingenieurwesen zusammen. Dabei spezialisierte er sich auch auf Structures and Industrial Constructions.

Für seine Masterthese ging er im Februar 2010 für fünf Monate an die Fakultät für Bauingenieurwissenschaften der Technische Uni Graz. Nach Studienabschluss kam er im Februar 2011 wieder an die Fakultät und war neben seiner Lehrtätigkeit in Forschungs- und Bauprojekte eingebunden. Seit September arbeitet Gonzales-Puig als Bauingenieur in der neu gegründeten Abteilung Design & Engineering bei Porr. Und auch hier kann er von seinem interdisziplinären Zugang profitieren. (Gudrun Ostermann, DER STANDARD, 30.11./1.12.2013)