Orchestermitglieder der WAPH (Wiener Akademische Philharmonie)

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"Das Paradies und die Peri" 2008 als Theaterstück in Dessau. Das Bühnenbild stammt von Gottfried Helnwein.

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Das selten gespielte Oratorium "Das Paradies und die Peri" von Robert Schumann bringt die Wiener Akademische Philharmonie unter Raphael Schluesselberg am 8. Dezember gemeinsam mit dem Chor Schellack und dem Chor Gaudete im Großen Saal des Wiener Konzerthauses zur Aufführung. Das Werk erzählt von Peri - Kind eines gefallenen Engels und einer Sterblichen -, die wiederholt versucht, den Eintritt in den Himmel und damit die Erlösung zu erlangen. Ihre Odyssee, den passenden Schlüssel zur Himmelspforte zu finden, führt sie in den Orient. Der Blutstropfen eines Kriegers, der Seufzer einer Liebenden öffnet die Himmelstore nicht, sondern erst die reuige Träne eines Verbrechers.

Die Uraufführung der romantischen Komposition am 4. Dezember 1843 vor genau 170 Jahren war für Schumann einer seiner größten Erfolge. 1914 und 1943 wurde die musikalische Erzählung jedoch zum Heldengedenken an gefallene Soldaten umgewidmet und umgestellt, der Blutstropfen des Kriegers wurde zum Himmelsschlüssel. Nach der politischen Umdeutung durch das NS-Regime wurde das Werk jahrzehntelang nicht mehr zur Aufführung gebracht. Erst in den letzten fünf Jahren ist es wieder in den Konzertsälen zu hören.

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Wiener Akademischen Philharmonie, die als Studentenorchester der Universität Wien gegründet wurde und sowohl aus professionellen Musiker als auch aus Amateurmusikern besteht, richtet Dirigent Raphael Schluesselberg in Wien das Scheinwerferlicht auf das weitgehend vergessene Oratorium. (red, derStandard.at, 2.12.2013)