"3"-Chef Trionow bei der Pressekonferenz am Donnerstag

Foto: karin tzschentke

Nach der Zusammenlegung von Hutchison Drei Austria und Orange kommen laut Unternehmenschef Jan Trionow die "Kunden in Scharen zu uns gelaufen“. "Das neue Drei" habe in den ersten drei Monaten mehr als 180.000 Neukunden bzw. Simkartenverträge dazu gewonnen, so viele wie kein anderer Anbieter am Markt, zog Trionow am Donnerstag auf einer Pressekonferenz Bilanz. Seit Jahresbeginn meldet der Mobilfunker insgesamt 630.000 Neukunden. Laut RTR-Zahlen vom Juni weist Drei 3,3 Millionen Kunden vor. Aktuellere Zahlen können Trionow zufolge erst mit Vorlage der Jahresbilanz bekannt gegeben werden.

Weniger Vertragskündigungen

Bei den bestehenden Kunden sei die Zahl der Vertragsverlängerungen seit Start des neuen Markenauftritts am 19. August 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 30 Prozent gestiegen. Die Zahl der Vertragskündigungen sei im selben Zeitraum sogar um 4 Prozent gesunken.

Trionow gab zu, dass es aufgrund der Orange- und Drei-Netzzusammenlegung "derzeit auch eine gehäufte Zahl an Beschwerden" gebe. Die Menge sei jedoch "überschaubar". Jedes  gemeldete Problem würde angesehen und dafür eine Lösung gesucht. Man sei auf einem guten Weg, der beiden Kundensegmenten viele Vorteile bringen. "Bis sich jemand meldet, dass etwas gut geworden ist, dauert es bekanntermaßen. Aber auch das gibt es schon", fügte er hinzu.

Weniger Mitarbeiter

Seit der Übernahme von "Orange" vor 101 Tagen ist die Mitarbeiterzahl um rund zehn Prozent auf mittlerweile etwa 1.350 Beschäftigte zurückgegangen. Rund 150 Mitarbeiter in den Shops und Callcenters haben ihren Job verloren oder sind von der Kündigung verständigt worden. Auch habe es einige wenige freiwillige Abgänge von Mitarbeitern gegeben. Die Zahl der Filialen wurde von 140 auf 90 reduziert. 

Handystützung vs. Sim-only-Tarif

Ob es auch bei "3" weniger Handystützung gebe, wie dies zuletzt Marktführer A1 durchblicken ließ, wollte Trionow nicht konkret beantworten. "Es wird weiterhin 0-Cent-Handys geben", so sein Kommentar. Auf die in Internetforen heftig diskutierte Frage, ob ein Handy mit Vertragsbindung oder ein freies Endgerät mit Sim-Only-Tarif günstiger sind, wollte sich Trionow nicht festlegen. Bei "3" sei es jedenfalls so, dass sich beide Angebote finanziell die Waage hielten. In der Vergangenheit sei ein Trend zum vertragsfreien Handy zu beobachten gewesen, in der Weihnachtszeit gäbe es aber traditionell den vermehrten Wunsch nach Hardware.

Umsatzrückgang in der Branche erwartet

Dass der Preiswettbewerb in Österreich in naher Zukunft ein Ende finden wird, glaubt Trionow nicht. Viel mehr erwartet er auch für dieses Jahr einen Umsatzrückgang bei den heimischen Mobilfunkern. Während sein Unternehmen die eigenen Gewinne zuletzt steigern konnte, werde der der Durchschnittserlös pro Kunde aber auch 2014 noch sinken, so die Prognose des "3"-Chefs. (kat, derStandard.at, 28.11.2013