Indianer, Bauarbeiter und Ritter – alle drei exakt 7, 5 Zentimeter groß, so wie es das Patent festschrieb. Es war das Jahr 1974 als die ersten Playmobil-Figuren auf den Markt kamen und ihren Durchmarsch in die Kinderzimmer begannen. Die Feierlichkeiten zum 40jährigen Jubiläum laufen, das Museum Speyer in Deutschland prescht mit einer eigenen Ausstellung vor: "40 Jahre Playmobil. Eine Abenteuerreise durch die Zeit" (1.12.2013-22.6.2014) versucht die Welt der kleinen Plastikmännchen zu erklären.
Vater der Figuren ist der spätere langjährige Entwicklungsleiter im Brandstätter-Unternehmen Hans Beck. Dieser habe "1971 die erste Playmobil-Figur als Modell gebaut, einen Bauarbeiter mit Schubkarren. Und hat mich gefragt: Darf ich daran weiter arbeiten? Wer die Playmobil-Figur zum ersten Mal sieht, ist ja meist nicht beeindruckt, sie sieht sehr simpel aus. Ich habe Herrn Beck weitermachen lassen, weil ich mir gesagt habe: Wenn der was macht, dann hat das Hand und Fuß", erinnerte sich Spielwarenfabrikant Horst Brandstätter kürzlich im "Spiegel" an die Anfänge.
Dem Erfolg nachgeholfen hat damals auch die Weltwirtschaft: Die Ölkrise in den 1970er-Jahren machte das bisherige Spielwarensortiment teuer – eine Alternative gehörte her und war mit den Figuren mit beweglichen Armen und Beinen gefunden. Rund 2,6 Milliarden Plastikmännchen später ist Playmobil mittlerweile Deutschlands größter Spielzeugehersteller. Die Zahlen: 3700 Mitarbeiter, 531 Millionen Euro Umsatz im Vorjahr. Hans Beck starb 2009 im Alter von 79 Jahren. Auf seiner Todesanzeige war eine Playmobil-Ritterfigur abgedruckt. (Peter Mayr, derStandard.at, 30.11.2013)
Ausstellung: "40 Jahre Playmobil"
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