Das Beste am Keksebacken ist und bleibt das ausgiebige Kosten und Schlecken, lange bevor die Dinger in den Ofen geschoben werden. Keiner weiß das so gut wie die achtjährigen Zwillinge Julius (vorne rechts) und Ferdinand (vorne links), ihr Bruder Leon (12) sowie Caroline (ebenfalls 12), die sich auf dem wunderhübschen Strassergut von Felix und Sven Strasser im weinviertlerischen Zistersdorf verlustieren durften, um im Rahmen eines vorweihnachtlichen Kochkurses in die hohe Kunst des Bombenbaus eingeweiht zu werden. Die Schlesischen Bomben, ein altes Familienrezept aus dem Sven'schen Zweig der Strassers, erwies sich als ideal, um die Rasselbande bei Laune zu halten - wenn schon Kekse backen, dann bitte ordentlich schokoladige, die einen zuverlässig ins Nirvana der zuckersüßen Lust bomben!?

Honig, Zucker, Butter

Für die Grundmasse der Bomben wurde in Schlesien weder an Zucker noch an Fett gespart - zumindest in guten Zeiten: 250 Gramm Zucker mit 400 Gramm Honig und 125 Gramm Butter bei milder Hitze in einem Topf zerfließen lassen. Die Zutaten dabei gut miteinander vermengen, danach vollständig erkalten lassen.

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Eier, Mehr, Kakao

Vier Eier in die Masse schlagen, 50 Gramm puren Kakao sowie einen Esslöffel Zimt, einen Teelöffel Nelken (gemahlen), den Abrieb einer halben Zitronenschale, einen Schuss Amaretto (keine Sorge, der Alkohol verdampft beim Backen) zugeben und verquirlen - falls vorhanden mittels Küchenmaschine, sonst mit Handmixer.

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500 Gramm Mehl mit einer Packung Backpulver vermengen und untermischen, sodass ein zähflüssiger Teig entsteht.

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125 Gramm Rosinen und 125 Gramm geröstete Mandeln kleinhacken und auch unterheben.

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Bombenstimmung

Den Backofen auf 190° Celsius vorheizen. Klassiche Bombenringe mit Butter ausfetten, alternativ eignen sich aber auch Muffinformen für die Bomben.

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Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech platzieren und etwa zur Hälfte mit der Masse füllen, sofort in den Ofen schieben.

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Rund 20 Minuten backen, abkühlen lassen und die Oberseite mit passierter Marillenmarmelade einpinseln.

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Der Bomben-Guss

Aus 250 Gramm gesiebtem Staubzucker, drei Esslöffeln Kakao, einem Teelöffel Butter und wenig heißem Wasser eine Glasur anrühren und die Bomben damit nicht zu sparsam bestreichen.

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Falls Glasurmasse auf die Finger kommt - und derlei lässt sich nicht vermeiden -, so sind diese diskret abzulecken.

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Entminungsdienst

Sobald die Bomben mit Glasur versehen sind, darf man alle Diskretionen fahren lassen - schließlich müssen die gefährlichen Explosivteile nunmehr ihrer Vernichtung zugeführt werden.

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Dafür bitte ausschließlich qualifiziertes Fachpersonal heranziehen.

Strassergut
Bahnstraße 24
2225 Zistersdorf

Link

www.strassergut.com

(Severin Corti, DER STANDARD, Family, 27.11.2013)

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