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Satellitenbild der Rekrutierungsanlage "Penny Lane" (acht weiße Häuser).

Foto: AP

Laut einem Bericht der Associated Press soll die CIA in den Jahren nach 9/11 das Gefängnis in Guantánamo Bay dazu genutzt haben, Doppelagenten zu rekrutieren. Ehemalige Häftlinge sollten die USA beim Kampf gegen Terroristen unterstützen. Im Gegenzug wurde den Gefangenen ihre Freiheit, die Sicherheit ihrer Familien und Geld versprochen.

In acht abgeschotteten Häusern, die sich unweit des Gefängnisses auf Kuba befand, wurden ab 2003 potenzielle Kandidaten auf ihren Einsatz vorbereitet. Dort gab es im Gegensatz zu den Gefängniszellen den Komfort von privaten Küchen, Duschen, TV und Betten mit Matratzen. CIA-Angehörige bezeichneten die Einrichtung deshalb scherzhaft als Marriott-Hotel. Das geheime Codewort für die Anlagen - wie schon bei Guantánamo, das auch als "Strawberry Fields" bekannt wurde - lieh man sich vom Beatles-Song "Penny Lane".

Einige wenige Männer, die das Programm bestanden, halfen der CIA, Top-Leute der Al-Kaida aufzufinden und zu töten. Zu anderen verlor die CIA hingegen den Kontakt. Insgesamt sollen nur eine Handvoll Gefangener tatsächlich rekrutiert worden sein.

Die CIA kommentiert den Bericht derzeit nicht. Bisher hat sich die US-Regierung noch zu keiner endgültigen Schließung von Guantánamo durchringen können. Eines der Argumente dafür war, dass der Kampf gegen Terrorismus gefährdet werden würde. (red, derStandard.at, 27.11.2013)