BMW hat ihn nicht neu erfunden, aber neu gestaltet. Er wurde noch schicker, noch praktischer und ist immer noch schnuckelig

Kein leichtes Unterfangen, eine Erfolgsgeschichte wie des Mini weiterzuschreiben. 1959 kam der erste Mini auf den Markt, er lief unter der Bezeichnung Morris Mini Minor, und er wurde 41 Jahre lang fast unverändert gebaut. Das Auto war in erster Linie klein, gerade einmal drei Meter lang, und es wurde mehr als fünf Millionen Mal gebaut und verkauft ­ – das erfolgreichste englische Auto aller Zeiten.

Foto: Mini

Dann trat BMW auf den Plan. Als Inhaber der Namensrechte, was sich aus dem Kauf der MG Rover Group ergab, baute BMW im Grunde ein völlig neues Auto, das dennoch glaubhaft mit dem Ur-Mini  in Zusammenhang gebracht werden konnte. Seit 2001 wurden 2,5 Millionen Stück in verschiedensten Karosserievarianten verkauft.

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Vom normalen Mini über den schnellen, vom Cabrio über den Roadster, den Clubman, den Countryman bis hin zum Paceman. Selten wurde eine historische Marke so effektiv und glaubwürdig wiederbelebt. Mini ist jung und schick und sportlich, technisch innovativ, dabei hochwertig und verlässlich.

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Dementsprechend heikel war die Überarbeitung. Es gab viel, was man kaputt machen konnte, das gute Aussehen, das einmalige Fahrgefühl, das an ein Gokart erinnert, vor allem aber das Image. Nach der Weltpremiere am vergangenen Montag, als das Auto im Werk in Oxford erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, kann Entwarnung gegeben werden: Im Großen und Ganzen ist der Mini der gleiche geblieben – auf den ersten Blick. Er schaut immer noch wie ein Mini aus und ist gleich erkennbar.

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Auf den zweiten Blick ist natürlich alles ganz anders. Mini-Aficionados werden jetzt darüber streiten, ob der Wagen schöner oder schiacher geworden ist, ob er jetzt mehr retro ist oder weniger. Was auffällt: Der Mini ist größer geworden. Zehn Zentimeter in der Länge, vier in der Breite. Der Radstand ist ebenfalls etwas länger geworden. Auch innen ist jetzt ein Haucherl mehr Platz als vorher.

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Die vorderen Scheinwerfer liegen jetzt etwas flacher auf der Motorhaube, die hintern Scheinwerfer sind eine mächtige Einheit geworden. Der Grill ist anders, die Heckansicht auch. Der Wagen wirkt etwas robuster, flächiger als sein Vorgänger. Man könnte sagen weniger fragil. Oder mehr plump. Insgesamt ist der neue Mini natürlich besser als der andere, abgesehen von der Optik: leichter, schneller, stärker, weniger Verbrauch.

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Bereits im März 2014 soll der neue Mini beim Händler und den ersten Kunden stehen. Zu diesem Zeitpunkt werden drei Motorvarianten verfügbar sein, allesamt mit Turboaufladung: Zwei Dreizylinder, einmal Diesel (116 PS), einmal Benzin (136 PS), und im Cooper S ein Vierzylinder-Benzinmotor mit 192 PS. Verfügbar ist jeweils ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine Sechsgang-Automatik, außerdem wird es vorerst in allen Modellen die Wahl zwischen einem umweltfreundlichem Sparmodus und einem Sport-Modus geben.

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Und dann geht die Produktentwicklung von Neuem los: mit einem Cabrio, einem Paceman, einem Roadster, einem Clubman, einem Countryman... (Michael Völker, DER STANDARD, 22.11.2013)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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