Anna Badora wird Leiterin des Volkstheaters.

Foto: Schauspielhaus Graz / LUPI SPUMA

Wien - Bei der Wahl der neuen künstlerischen Direktion des Wiener Volkstheaters ab September 2015 hat die Favoritin das Rennen gemacht: Die Leiterin des Grazer Schauspielhauses, Anna Badora, ist Mittwochvormittag von Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und Volkstheater-Stiftungsvorstand Wolfgang Ruttenstorfer als Nachfolgerin von Michael Schottenberg vorgestellt worden. Sie wird für eine Funktionsperiode von fünf Jahren bestellt. Dem Vernehmen nach könnten in diesem Zeitraum auch die Weichen für die Zukunft des budgetär notorisch schlecht ausgestatteten Hauses grundlegend neu gestellt werden.

Badora (1951 in Czestochowa, Polen geboren) war als freiberufliche Regisseurin tätig, bis sie (1986 bis 1988) Hausregisseurin in Basel wurde. Von 1991 bis 1996 stand Badora als Schauspieldirektorin beim Staatstheater Mainz unter Vertrag. Später übernahm sie die Generalintendanz des Düsseldorfer Schauspielhauses. 2006 wurde Badora dann geschäftsführende Intendantin des Schauspielhauses Graz.

Die künstlerische Direktion des Volkstheaters war ausgeschrieben worden, nachdem der amtierende Direktor Michael Schottenberg Ende August bekanntgegeben hatte, seinen im Sommer 2015 endenden Vertrag - nach zehn Jahren als Hausherr am Weghuberpark - nicht verlängern zu wollen. Auf die Ausschreibung hin waren rund 60 Bewerbungen eingegangen, zwei Drittel davon aus Österreich und rund 40 Prozent von Frauen.

Badora hatte erst unlängst zu ihrer neuen Arbeitsstätte gemeint: "Das Wiener Volkstheater ist ein von mir geschätztes Haus mit sehr viel Potenzial, aber auch außerordentlich schwierig." (red, APA, DER STANDARD, 27.11.2013)