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Arnie will es wissen

Foto: APA/EPA/Arorizo
Los Angeles - Arnold Schwarzenegger hat am Samstag bei der Wahlbehörde in Los Angeles offiziell seine Kandidatur bei den kalifornischen Gouverneurswahlen angemeldet. In Begleitung seiner Frau Maria Shriver und unter großem Medieninteresse und Jubel zahlreicher Anhänger gab er die Bewerbung für die Wahlen am 7. Oktober ab. "Als ich vor 35 Jahren, 1968, aus Österreich in die USA kam, hätte ich nie daran gedacht, dass ich mich einmal um das Gouverneursamt bewerben würde", sagte Schwarzenegger in einer kurzen Erklärung.

Er wolle ein "Gouverneur des Volkes" werden und für Demokraten, Unabhängige und Republikaner gleichermaßen da sein. Durch die große Unterstützung in den vergangenen Tagen fühle er sich geehrt. Nähere Angaben zu seinem Programm machte der gemäßigte Republikaner nicht. Shriver lobte ihren Mann als mitfühlenden Menschen. Sie werde ihn zu 100 Prozent unterstützen, sagte die Demokratin.

Die Kalifornier stimmen am 7. Oktober über die Abberufung ("Recall") des demokratischen Gouverneurs Gray Davis ab, der erst im November 2002 in sein Amt gewählt worden ist. Gleichzeitig werden sie befragt, welche Person sie statt Davis an der Spitze des bevölkerungsreichsten US-Bundesstaates sehen wollen. Schwarzenegger werden von Beobachtern gute Chancen gegeben, dabei die meisten Stimmen zu erhalten. Die Abwahl von Davis gilt Umfragen zufolge als wahrscheinlich.

17 Bewerber

Nach Angaben der Wahlbehörde wurden bis zum Ende der Eintragungsfrist am Samstagnachmittag (Ortszeit) mehr als 440 Anmeldeunterlagen ausgegeben, unter anderem an den Porno-Verleger Larry Flynt. Wenige Stunden vor Anmeldeschluss hatten erst 17 Kandidaten ihre Unterlagen eingereicht, wie die Behörden mitteilten.

Schwarzenegger reichte unter "Arnie, Arnie"-Rufen die Liste mit den erforderlichen Unterschriften ein. Die Ermutigungen, die er erfahren habe, seien "absolut außergewöhnlich" gewesen, sagte er. Shriver sagte, sie sei stolz auf ihren Mann, auf seinen Mut und sein Engagement für die Menschen in Kalifornien. "Er ist die geborene Führungskraft, er hat 30 Jahre lang Menschen inspiriert - Kinder, benachteiligte Menschen aus allen Lebenslagen", betonte die Nichte des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy. "Ich halte ihn für einen ernsthaften, mitfühlenden, klugen und ruhigen Mann." Als Gouverneur habe Schwarzenegger das Zeug, die Kalifornier quer durch die Parteien zu repräsentieren. Am Freitag auch hatte US-Präsident George W. Bush dem "Terminator"-Darsteller seine Unterstützung zugesagt.

Unter den weiteren Kandidaten ist auch der Sportfunktionär Peter Ueberroth, der die Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles organisiert hat und der als unabhängiger Bewerber antritt. Erwartet wurde auch eine Kandidatur des republikanischen Senators in Kalifornien, Tom McClintock, und des früheren Gouverneurskandidaten Bill Simon. Gegen den Willen von Parteimitgliedern hatten neben Amtsinhaber Gray Davis - der durch die Wahl eigentlich abberufen werden soll - auch zwei Demokraten ihre Kandidatur angekündigt, Vizegouverneur Cruz Bustamante und John Garamendi. Weitere Bewerber der gleichen Partei könnten die Chancen der Demokraten schmälern, hatte es geheißen.

Der Initiator der Abwahl zog nach der Kandidatur Schwarzeneggers unterdessen seine eigene Bewerbung zurück. Als Begründung erklärte der Republikaner Darrell Issa, er habe sicher sein wollen, dass es einige aussichtsreiche Kandidaten gebe. "Das hat nichts mit Schwarzenegger zu tun." Zuvor hatte Issa etwa 1,7 Millionen Dollar seines Privatvermögens in eine Kampagne für den Recall investiert. (APA)